Was wäre gewesen wenn...[Lana & Dan]

Ich wollte rennen...ich wollte einfach nur noch rennen und rennen, doch plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Erschrocken sahen Sarah und ich uns an.
Was war jetzt passiert? Noch ehe ich reagieren konnte, hatte Sarah mich gepackt und mitgeschleppt. Als ich Dan entdeckte entfuhr mich ein erschrockener Schrei. Hätte Sarah mich nicht gebeten den Krankenwagen zu rufen, hätte ich sicher gar nichts machen können.
Schnell kramte ich mein Handy aus der Hosentasche und rief den Notarzt, der schon wenige Minuten daraufhin kam.

Sie untersuchten Dan. Gerade wollte ich zu ihm gehen, als sich Diana vor mich schob und herzzerreißend weinte. ,,Ich bin seine Verlobte! Nehmen sie mich bitte mit...", hauchte sie, wackelte mit den Diamantenring an ihrem Ringfinger hin und her und wurde dann mit in den Krankenwagen geschoben.
Ich konnte nur noch verdattert zusehen, wie der Krankenwagen mit lautem Tatütata davon fuhr. Schluchzend brach ich zusammen.
Um mich herum war alles wie in Watte gebettet. Ich hatte keine Ahnung was passiert war...ich hatte keine Ahnung, warum Dan mich so angelogen hatte und...ich wusste auch nicht, wie plötzlich der bekannte Geruch meiner Mutter zu mir gekommen war.

Noch weniger verstand ich, wie ich so schnell in ein Auto gesetzt und nach Hause gebracht werden konnte. Ich kam erst wieder richtig zu mir, als ich merkte, dass ich aus meinem Kleid befreit, auf mein Bett gesetzt und sanft hin und her gewiegt wurde. Schluchzend presste ich mich an meine Mutter, die mir sanft durch das Haar strich.

Sarah starrte Diana wütend an.
"Dieses kleine Flittchen.", schimpfte sie. Sie fuhr ins Krankenhaus und erklärte den Ärzten alles. Auch, dass Diana gelogen hatte. Diana wurde von der Polizei festgenommen, weil sowas als Straftat galt. Immer wieder las Sarah die Zeilen. Sie schüttelte ihren Kopf, setzte sich ins Auto und fuhr schnurstraks zu Lanas Eltern. Sie klingelte, doch Mr Smith wollte sie nicht herein lassen. Sie schob sich stur an ihm vorbei und ging zu Lana. Ihr war es egal, dass Lanas Mutter bei ihr war.
"Lana, das solltest du lesen. Diana hat gelogen. Sie wurde festgenommen. Bitte... Komm mit ins Krankenhaus. Der Abschiedsbrief war nicht für unsere Eltern und nicht für mich. Lana, er schreibt dich an.", flüsterte sie, bevor sie wieder in Tränen ausbrach. Eigentlich hätte sie bei ihrem Bruder sein sollen, aber Lana sollte den Brief lesen.

Meine Mutter hatte es irgendwie geschafft mich in einen Jogginganzug zu quetschen und ins Bett zu legen, wo ich mich schluchzend zusammenrollte.
Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. Sie hatte verstanden, dass ich unglücklich verliebt war. Weinend vergrub ich mein Gesicht ins nächste Kissen, als mir auch schon sein Geruch entgegen kam. Wütend pfefferte ich das Kissen vom Bett und schloss meine Augen.

Ich war wohl eingeschlafen, denn ich hörte das Klingeln der Tür nicht. Erst als Sarah wie eine Wilde in meine Wohnung gestürmt kam und irgendwas von Abschiedbrief murmelte, sah ich mit leeren Augen auf.
Abschiedbrief? Er hatte versucht sich umzubringen?
Schnell wandte ich mein Gesicht wieder ab.
,,Lass mich in Ruhe, Sarah!"

Sarah seufzte leise. Lanas Mutter lächelte sie entschuldigend an.
"Bitte, lassen sie es mich erklären.", sagte sie leise. Lanas Mutter nickte vorsichtig und verließ dann das Zimmer. Sarah setzte sich neben Lana und strich durch ihre Haare.
"Lana... Ich wusste direkt, als ich ihn da liegen sehen hab, dass er nicht ausversehen aus dem Fenster gestürzt ist. Lana, er schreibt in dem Brief von einer Zukunft mit dir. Bitte... Er braucht dich jetzt. Er hat Diana schon immer gehasst. Ich bin deine Freundin. Aber sei jetzt bitte auch eine Freundin für mich. Ich... Lana, ich schaff das nicht alleine.", flüsterte sie, bevor sie wieder anfing zu weinen. Sie hatte so unglaubliche Angst um ihren Bruder.

Lanas Mutter kam wieder ins Zimmer. Ihr tat Sarah unendlich leid. Sanft zog sie Sarah in ihre Arme und nahm ihr den Brief aus der Hand. Sie faltete den Brief, der schon total zerlesen aussah, auseinander und las ihn sich durch. Immer und immer wieder. Doch die Worte und deren Bedeutung blieben dieselben. Sie sah ihre Tochter liebevoll an und setzte sich dann neben Sarah aufs Bett.
"Lana... Er... Er... Dan hat dich wirklich geliebt.", flüsterte sie mit einem Kloß im Hals. Das schien ihr nun nur noch ein riesen Missverständnis mit dieser Diana gewesen sein und darum musste Dan nun um sein Leben bangen.

Ich vergrub mein Gesicht weiter ins Kissen, als ich auch schon zuerst Sarah und dann meine eigene Mutter hörte.
Vorsichtig sah ich auf. Es gefiel mir ganz und gar nicht, dass meine Mutter er HAT dich geliebt sagte. Ich setzte mich nur langsam auf und sah Sarah an.
Mit einem abgemühten Lächeln strich ich über ihre Wange und seufzte dann.
,,Ich bin für DICH da...", meinte ich nur, bevor ich widerwillig aufstand, meine Haare zu einem Zopf band und einfach nur in meine Schuhe schlüpfte. Lief ich eben rum wie der letzte Penner...na und!?

Vorsichtig schlang ich einen Arm um Sarah und sah dann zu meiner Mutter.
,,Fährst du uns bitte?", fragte ich sie leise.
Sobald sie nickte ging ich mit Sarah runter zu unserem Wagen.
Im Moment funktionierte ich nur noch. Ich stand nur aufrecht um Sarah eine Freundin zu sein. Alles andere war mir egal. Alles andere war unwichtig...Alles andere...glaubte ich nicht.

Lanas Mutter gab Sarah den Brief zurück und fuhr Sarah und Lana dann ins Krankenhaus. Sarah zog Lana mit sich auf die Intensivstation und sagte dem Pfleger, dass sie ihre beste Freundin brauchte. Dieser nickte und ließ die beiden durch. Sarah ging sofort zu Dans Bett. Wieder standen ihr Tränen in den Augen.
"Dan, ich wünschte, du könntest sehen, dass Lana mit gekommen ist. Für mich. Sie möchte deinen Brief nicht lesen. Ich... Dan, ich weiß nicht mehr weiter.", schluchzte sie und brach vor Dan zusammen. Den Brief ließ sie aufs Bett fallen, sodass Lana ihn sehr gut lesen konnte.

Es tat mir im Herzen weh Dan da so liegen zu sehen. Es war einfach nur grausam! Sarah setzte sich zu ihn ans Bett und fing an mit ihn zu reden, was das ganze nicht wirklich besser für mich machte. Wie sollte ich das durchstehen? Als Sarah zusammenbrach ging ich sofort zu ihr und nahm sie in den Arm. ,,Schhh...Sarah...", hauchte ich leise und strich dabei durch ihr Haar.
,,Alles wird gut...Dan ist ein Kämpfer! Er wird es schon schaffen und dann kannst du ihn jeden Tag dafür verprügeln!", versuchte ich sie aufzuheitern.
Den Brief schob ich mit einer Handbewegung einfach vom Bett. Ich wollte es nicht lesen!

Sarah sah Lana traurig an, aber man konnte auch ein wenig Wut erkennen. Ja, sie war wütend darüber, dass Dan sich so sehr in Lana verliebt hatte. Sie war wütend, weil Diana sich an ihn heran gemacht hatte. Aber am meisten war sie wütend auf Lana, weil sie Dan keine Chance gegeben hatte, ihr alles zu erklären. Ja, Dan hatte Diana mehrere Male das Herz gebrochen. Aber Diana hatte nie aufgegeben. Dan war so ein Idiot. Warum hatte er das Lana nicht einfach gesagt? Dann hätte sie gewusst, was auf sie zugekommen wäre. Sarah setzte sich neben Dan aufs Bett und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sie weinte immer noch.
"Lana, bitte lies den Brief. Dann wirst du so vieles verstehen. Alles andere, warum Diana das getan hat, werde ich dir danach erklären. Aber ich möchte, dass du weißt, dass Dan dich unendlich liebt. Es bringt ihm nichts, wenn ich bei ihm bin. Er braucht DICH. Er braucht DEINE NÄHE.", flüsterte sie traurig und schob Lana den Brief wieder zu.

Mein Blick glitt wütend zum Brief.
,,Ich WILL ihn NICHT lesen, Sarah! Ich will einfach nicht, verstehst du das nicht?" Ich nahm den Brief und schob ihn einfach in die nächst beste Schublade.
,,Und ich will auch nicht verstehen!", murmelte ich hinterher.
Seufzend fuhr ich durch mein Haar und zog dann einen Stuhl auf Dans andere Seite. Nachdenklich musterte ich sein Gesicht.
Er hatte Wochenlang an meinem Bett gesessen, obwohl er wusste, dass ich ihn hasste. Nun war ich an der Reihe bei ihm zu bleiben, obwohl ich wusste, dass er mir das Herz brach. Vorsichtig nahm ich seine Hand und strich über seinen Handrücken. ,,Was sagen die Ärzte?", fragte ich Sarah nach einer Weile leise.

Sarah zuckte mit ihren Schultern, als Lana fragte, was die Ärzte sagten.
"Ich weiß es nicht. Sie wollten erst mit Mum und Dad sprechen. Aber er wird wahrscheinlich noch einige Wochen im Koma bleiben. Er ist knapp dem Tod entkommen.", sagte sie leise und stand dann auf.
"Ich geh mir einen Kaffee holen. Magst du auch einen?", fragte sie vorsichtig, bevor sie Richtung Tür ging und den Raum verließ, als sie eine Antwort von Lana hatte.


Ich merkte eine bekannte Wärme an meiner Hand. Mein Herz fing an holprig zu schlagen. Kurz darauf schlug es wieder normal. War ich nun tot? Spürte ich deshalb Lana so nahe bei mir? Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich wusste, dass ich nie wieder aufwachen wollte. Ich wollte Lana für immer bei mir haben. Aber wenn ich tot war... Hieß das... Nein, sie durfte nicht sterben. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Der Gedanke machte mich wahnsinnig. Die Geräte schlugen wie wild aus.

Nickend antwortete ich auf Sarahs Frage, bevor sie den Raum verließ.
Sanft streichelte ich weiter über Dans Hand. ,,Ich sollte wirklich wieder anfangen dich zu hassen! Du bist echt der bescheuertste Typ den ich je kennengelernt habe! Erst heulst du rum wegen deiner Lilly und dann machst du denselben Scheiß!?", knurrte ich ihn fast schon an.
Ich schluchzte leise auf und zog seine Hand dann an meine Wange. Vorsichtig schmiegte ich mein Gesicht an ihr, bevor ich einen Kuss auf seine Handinnenfläche setzte. ,,Ich warte auf dich...egal wie lange es dauert...", hauchte ich ihm liebevoll zu, als plötzlich das verdammte Gerät viel zu schnell ausschlug. Erschrocken fuhr ich zusammen und drückte direkt den Knopf für die Schwestern.

Mein Herzschlag ging wieder normal. Als ich Lanas Stimme hörte, schlug ich erschrocken meine Augen auf und keuchte nach Luft. Die Schwester kam und sah mich zweifelnd an.
"Was? Wie... Wie kann das sein?", stotterte sie, verließ das Zimmer und ging einen Arzt holen. Dieser untersuchte mich und wollte vorher Lana raus schicken. Ich zeigte ihm, dass sie bleiben durfte. Der Arzt nickte und untersuchte mich weiter. Dann verließ er das Zimmer. Ich sah Lana verzweifelt an. Mir tat alles weh. Ich hatte wahrscheinlich alles gebrochen. Es war schon ein Wunder, dass ich noch lebte. Oder war ich etwa tot? Nein, da oben gab es keine Ärzte. Ich streckte meine Hand nach Lana aus und zog ihre Hand an meine Lippen, wo ich einen zärtlichen Kuss drauf hauchte. Ich sah ihr in die Augen und versuchte etwas zu sagen, aber es ging nicht. Ich sah von Lana weg und schloss meine Augen, als ich merkte, wie mir die Tränen wieder kamen und mit den Tränen kamen die Erinnerungen. Diana... Diese falsche Schlange. Ich sah zu Lana und machte mit meinen Händen ein Zeichen, dass so aussah wie der Brief. Ich wollte wissen, ob sie den Brief gefunden hatte.

Ich konnte es nicht glauben, als Dan plötzlich seine Augen öffnete.
Als die Ärzte ihn untersuchten verkrümmelte ich mich einfach in eine Ecke und sah ungläubig zu. Er lebte! Er lebte wirklich noch!
Gott ich war so...SAUER!
Dieser bescheuerte Idiot! Wie konnte er nur so egoistisch sein! Seine Schwester brauchte ihn! Das Unternehmen seines Vaters wäre den Bach runtergegangen, obwohl er genau das verhindern wollte und er? Er sprang aus einen verdammten Fenster!!!
Ich rutschte nur wieder näher, weil einer der Ärzte den Stuhl wieder richtig hinstellte. Als Dan schließlich meine Hand an seine Lippen zog, zog ich sie wütend zurück. ,,Du bist wirklich der größte Idiot, der mir in meinem ganzen Leben untergekommen ist!", meckerte ich sofort drauf los.
Ohja, wenn er nicht so schwach ausgesehen hätte, hätte ich ihm nun eine gescheuert! ,,Du bist ein egoistischer Scheißkerl, weißt du das eigentlich!? Hast du EINE Sekunde nachgedacht, wie sich deine Schwester wohl fühlt? Ich durfte hier antanzen, weil sie fast zusammengebrochen ist! Deine geliebte Firma wäre ohne dich den BACH runter gegangen und ich darf nicht vergessen dich daran zu erinnern, dass du gerade denselben Mist abgezogen hast, den du bei deiner Lilly so missachtet hast!", knurrte ich ihn wütend an.

Na und? Regte ich ihn eben auf! Er was in einem verflixten Krankenhaus! Sollten die sich doch um seinen Blutdruck kümmern!!
,,Dein bescheuerter Brief liegt ungelesen in der Schublade da drüben...", meinte ich nur und sah wartend zur Tür.
Sarah sollte endlich wiederkommen...ich wollte gehen.

Ich sah Lana zweifelnd an. Sie hasste mich. Sie hasste mich wirklich. Meine Herztöne wurden wieder unregelmäßig, als ich schließlich wieder das Bewusstsein verlor.


Sarah kam herein und sah Lana wütend an.
"Kannst du mal aufhören, hier so herum zu brüllen?", meinte sie nur warnend und stellte den Kaffee ab. Lana tickte nun wirklich nicht sauber.

Seufzend sah ich zu Dan, als er sein Bewusstsein wieder verlor.
Das war doch jetzt nicht wirklich sein ernst?!
Scheiße! Typisch, Lana! Echt typisch! Kannst du nicht mal für einige Stunden einfach nur deine Klappe halten?, meckerte ich mich in Gedanken selbst an.

Vorsichtig nahm ich seine Hand wieder in meine und hauchte einen Kuss auf seinen Zeigefinger, wie ich es so oft getan hatte, als er mir diesen auf die Lippen gelegt hatte. ,,Verzeih mir...ich wollte dich nicht anmeckern...", hauchte ich leise. Gott, ich hatte so miese Laune.
Mein Herz tat weh...
Mein Bauch tat weh...

Ich sah auf und wandte meinen Blick zu Sarah, die mich anmeckerte.
,,Entschuldige...es ist mit mir durchgegangen...", flüsterte ich nur.

Sarah trat hinter Lana und streichelte über ihren Rücken.
"Ich weiß, dass du sauer auf Dan bist. Aber... Lana, er hatte nur dich und das wurde ihm mit einem Mal genommen, als Diana kam.", sagte sie leise und strich durch Dans Haare.


Ich schwamm in einem Meer voller Gefühle. Alles tat mir weh. Mein Herz ganz besonders. Es fühlte sich an, als würde mir jemand mein Herz heraus reißen. Das Meer war so reißend, dass ich nicht an die Oberfläche gelangte. Ich spürte Lanas Hand an meine und drückte ihre leicht, aber ich konnte mich weder bewegen, noch konnte ich meine Augen aufschlagen.

Vorsichtig lächelte ich Sarah an.
,,Er hat DICH!", meinte ich leise. Wer wollte mich schon, wenn er eine so tolle Schwester wie Sarah haben konnte?
Sanft streichelte ich weiter über Dans Hand. Ich spürte deutlich einen leichten Druck, was mich lächeln ließ. Er war noch bei uns!
Mein Blick fiel auf den Kaffee. Wann hatte ich eigentlich zum letzten Mal etwas gegessen? Achja...heute morgen um sieben! Kein Wundern, dass ich langsam Bauchschmerzen bekam. Seufzend sah ich wieder zu Dan. Aber mir wurde bei den Gedanken jetzt etwas zu essen übel. Dan konnte es auch nicht! Er lag hier und war auf die Ärzte angewiesen.

Ich streichelte sanft durch sein Haar und hauchte dann einen Kuss auf seine Schläfe. ,,Wir sind bei dir...lass dir soviel Zeit, wie du brauchst um gesund zu werden."

Sarah lächelte Lana an. Sie merkte, dass ihr wieder die Tränen kamen.
"Lana, du bist so eine tolle Freundin. Was will er dann mit mir, wenn er dich haben kann?", hauchte ich leise und drehte mich um.
Sie sah wieder Lana vorsichtig an und seufzte leise, als ihr Bauch knurrte.
"Lana, du solltest was essen.", lächelte sie und küsste Lana auf die Wange.
"Ich geh dir was holen."

Sie verließ wieder das Zimmer und ging in die Kantine. Ich merkte, dass Lana immer noch bei mir war. Ich wollte ihr sagen, dass sie den Brief lesen sollte. Ich entwickelte soviel Kraft, dass ich meine Augen kurz aufschlug und "Brief" keuchte. Dann fiel ich wieder ins Koma. Sie sollte ihn einfach lesen.

Ich wollte Sarah aufhalten, doch sie ignorierte mich einfach und verließ das Zimmer. Gott, ich wollte nichts essen! Alleine bei den Gedanken an essen wurde mir übel. Wie sollte ich denn jetzt etwas runterkriegen? Ich stand verdammt nochmal unter Schock! Es war ein Wunder, dass sie mich nicht unter Medikamente setzten.

Seufzend sah ich wieder zu Dan, der mich fast zu tode erschreckte, da er seine Augen aufschlug um 'Brief' zu keuchen.
Wütend sah ich ihn an.
,,Ach verdammt, Dan! Du kannst mir deinen scheiß Brief irgendwann mal vorlesen...", knurrte ich und nahm dann meine Hand wieder zu mir um meine Arme zu verschränken.

Sarah kam mit ein paar Broten wieder und stellte sie auf den Tisch. Sie sah Lana an und seufzte leise.
"Sei nicht so stur.", meinte sie nur und legte den Brief wieder auf den Tisch. Sanft streichelte sie über Dans Hand und sah dann wieder zu Lana.
"Soll ich euch alleine lassen?", fragte sie vorsichtig und hoffte, dass Lana das bejahte. Sie wollte nicht mehr bei ihrem Bruder bleiben. Außerdem musste sie sein Zimmer aufräumen, wo noch die ganzen Kerzen standen.

,,Ich bin nicht stur...", murmelte ich leise, obwohl ich genau wusste, dass ich es war. Ich ignorierte den Brief und die Brote einfach und sah stattdessen zu Sarah, die mich fragte ob sie uns alleine lassen sollte.
Ich hörte deutlich den Unterton in ihrer Stimme. Sie wollte gehen!
Seufzend nickte ich deshalb. ,,Sicher...", meinte ich nur leise.

Sobald sie weg war legte ich meinen Kopf auf Dans Decke und schloss meine Augen. Ich wollte ihn nicht mehr ansehen müssen...ich wollte hier nicht mehr sitzen...und vor allem wollte ich weder essen noch diesen blöden Brief lesen.
Mit den Gedanken schlief ich ein.

Ich spürte Lanas Anwesenheit nur zu deutlich, aber ich konnte einfach nicht meine Augen aufmachen. "Lana...", nuschelte ich im Halbschlaf. Ich wollte sie berühren, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie gelähmt.

Ich schmiegte mein Gesicht im Schlaf an Dans Hand, die mir so nah war.
Sein Geruch hüllte mich ein und ließ mich besser schlafen, obwohl es verdammt unbequem war.

...
...
...

Irgendwann am Morgen wachte ich auf und war verdammt versteift.
Mein Nacken ließ sich nur ganz langsam bewegen und von meinem Rücken wollte ich gar nicht erst reden! Seufzend spürte ich wie leer mein Magen war, weshalb ich mir vorsichtig ein Brot nahm und aß.
Mein Blick glitt dabei zu Dan. Ob es wirklich Wochen dauern würde?
Ich war zumindest bereit....

Immer wieder nuschelte ich ihren Namen. Ich träumte von ihr. Nur von ihr... und einem Baby... unserem Baby. Leicht lächelte ich im Schlaf.
"Lana... Ich liebe dich.", sagte ich schwach, doch ich wachte nicht auf. Ob ich wohl jemals wieder gehen konnte? Wahrscheinlich würde ich gelähmt bleiben oder so.

Vorsichtig lächelte ich zu Dan.
Er liebte mich!?
Er liebte mich wirklich!
Warum hatte er mir dann so wehgetan? Seufzend sah ich zu dem Brief. Ja,
ich sollte ihn lesen, aber irgendwie konnte ich es einfach nicht.
Stattdessen streichelte ich durch sein Haar und hauchte einen Kuss auf seine Stirn.
,,Ich liebe dich auch.", hauchte ich leise, bevor eine Träne auf ihn tropfte.

...
...
...
...

Es vergingen einige Wochen...um genau zu sein ein Monat.

...

...

...

...

Irgendwie ging es mir immer schlechter. Nicht nur, dass mir alles wehtat, weil ich fast rund um die Uhr bei ihm saß, nein ich bekam auch kaum noch etwas runter. Von dem ganzen Stress wurde ich Krank. Ich durfte nur bei Dan bleiben, da niemand bemerkte, dass ich mich öfter erbrach.
Seufzend saß ich wieder einmal bei Dan und streichelte über seine Hand.
,,Langsam könntest du wirklich mal wieder deine Augen öffnen, Liebling...", hauchte ich leise.
Ich hatte keine Kraft mehr! Meine Arbeit hatte mich schon ermahnt! Ich war dabei meine Arbeit zu verlieren!!

Die Ärzte hatten mittlerweile auch schon mitleid mit mir und gaben mir immer wieder etwas von dem Krankenhausessen. Was ich wohl oder übel zu mir nahm. So auch heute. Eine Schwester kam rein und reichte mir lächelnd das Tablett. Vorsichtig lächelte ich sie an, als sie meinte, dass Sarah auf den Weg war. Nickend sah ich wieder zu Dan.

Mein Blick glitt hungrig zu dem Tablett. ,,Wegen dir futter ich so einen Mist, das ist pervers!", murmelte ich Dan zu und hob dann die Haube.
Igitt! Gurken! Ich hasste Gurken! Schnell stülpte ich die Haube wieder drüber und sah zur Tür, die gerade aufging. ,,Hallo Sarah.", lächelte ich sie vorsichtig an, als sie sich auf Dans andere Seite setzte.
Automatisch glitt mein Blick wieder zu dem Tablett. ,,Hast du was zu essen mitgebracht?", fragte ich hoffnungsvoll, während ich zu ihr sah.
Wieder glitt mein Blick zurück zu dem Tablett. Ach verdammt ich war am verhungern! Ich hob die Haube und stopfte mir diese blöde Gurke einfach in den Mund. Wohlig seufzte ich. Gott, es schmeckte herrlich.

Ähm...seit wann schmeckten Gurken denn herrlich?
Leicht verdattert sah ich von dem Tablett zu Sarah.

Ich merkte, dass Lana immer noch bei mir war. Während sie aß, schlug ich meine Augen auf. Sanft sah ich Lana an. Sie wurde von Tag zu Tag schöner. Aber wie lange war ich eigentlich weg? War Lana die ganze Zeit hier gewesen?
"Lana? Wie lange bist du schon hier?", fragte ich sie leise.


Fragend sah Sarah Lana an.
"Was ist?", fragte sie, stockte aber dann, weil ich meine Augen aufgeschlagen hatte. Direkt fiel Sarah mir um den Hals.

Ich fuhr erschrocken zusammen, als ich plötzlich Dans Stimme hörte, die mich fragte wie lange ich schon hier war.
Mit großen Augen wandte ich meinen Blick zu ihm, als auch schon Sarah aufsprang und ihre Arme um seinen Hals schlang.
Sanft lächelnd strich ich über seine Hand. ,,Guten Morgen Prinzessin...", hauchte ich nur leise. Diesmal würde ich mich zusammenreißen. Diesmal würde ich nicht dafür sorgen, dass Dan wieder ins Koma fiel.
Erst sollte er wieder Gesund werden!

Ich hielt Lanas Hand fest und zog sie sanft an meine Lippen.
"Es tut mir leid, was ich getan habe.", flüsterte ich leise und hoffte nun, dass sie meinen Brief nie gelesen hatte. Ich hielt Sarah liebevoll fest, die weinend in meinem Arm lieg. Sie sah mich an.
"Diana ist übrigens im Knast. Nicht nur, dass sie sich als deine Verlobte ausgegeben hat. Sie war auch noch Nutte.", meinte sie und verzog ihr Gesicht. Skeptisch sah ich Sarah an. DAS konnte nicht ihr Ernst sein. Erstens erwähnte sie Diana VOR Lana und Zweitens sagte sie mir allen Ernstes, dass Diana auf den Strich gegangen sei. Dann schob ich Sarah sanft von mir und zog Lana zärtlich auf mein Bett.
"Verzeihst du mir?", hauchte ich leise und legte ihre Hand auf mein Herz.

Ich sah Sarah verdattert an, als sie Dan erzählte, dass Diana im Knast war.
Das hatte sie mir gar nicht erzählt!
Diana war also eine Prostituierte gewesen? Oh man! Vielleicht war es wirklich besser, dass sie nun ihr Leben vorerst im Knast verbrachte...
Ich sah zu wie Dan seine Schwester vorsichtig von sich schob und mich dabei versuchte aufs Bett zu ziehen. Seufzend setzte ich mich auf den Rand seines Bettes und sah zu ihm runter. Ich hatte Angst zu antworten.
Ich wollte nicht noch länger hier sitzen, nur weil Dan labil war!

Deshalb zog ich meine Hand vorsichtig von seinem Herz und legte stattdessen meinen Zeigefinger auf seine Lippen.
,,Schh...du solltest dich wirklich noch etwas ausruhen, Dan! Du warst einen Monat nicht ansprechbar!", ließ ich ihn wissen, bevor ich kurz über seine Wange strich und dann nickte. ,,Ja, ich war die ganze Zeit hier..."

Ich sah Lana lächelnd an, als sie mir sagte, dass sie die ganze Zeit hier gewesen war. Sanft küsste ich auf ihren Zeigefinger, wie sie es bei mir getan hatte.
"Einen Monat? Lana, hast du den Brief gelesen?", fragte ich leise nach. Ich wollte, dass sie mir verzieh. Ich hatte mich in sie verliebt und wollte nicht ohne sie leben. Aber auf der anderen Seite hatte ich auch Angst, dass sie das gelesen haben könnte.

Kopfschüttelnd deutete ich auf den Tisch, wo der Brief noch immer ungelesen lag. ,,Nein, ich dachte du erzählst es mir irgendwann einfach.", lächelte ich vorsichtig, während ich nochmal über seine Wange strich.
,,Denkst du es ist okay, wenn ich mal für einen Tag nach Hause gehe? Mir tut alles weh...", seufzte ich leise.
Ich konnte nicht mehr...ich fühlte mich so schwach.

Sie fragte mich, ob es okay sei, wenn sie mal für einen Tag nach Hause ging. Für mich war es nicht okay, aber sie brauchte das. Sie sah schlimmer aus als ich. Ich sah Lana verliebt in die Augen.
"Für mich ist es nicht okay. Aber dir tut es gut, wenn du mal wieder zu Hause bist.", lächelte ich sie sanft an und seufzte leise.

Ich sah Dan verdattert an.
Okaaaaaaaaaay, hatte er mir gerade wirklich gesagt, dass es für ihn nicht okay war? Schön, fein...warum fragte ich überhaupt?
Klar, ich hätte wieder anfangen können zu meckern, doch biss ich mir einfach nur auf meine Zunge aus Angst, dass es ihm sonst wieder schlechter ging.
Ich kam mir im Moment wirklich so ausgenutzt vor. Wenn ich ging würde es ihm wieder schlechter gehen und ICH war es in Schuld.

Also bemühte ich mich zu lächeln.
,,Gut, dann bleib ich noch etwas hier...ich hol mir mal einen Kaffee und schick einen Arzt zu dir.", meinte ich, bevor ich aufstand und das Zimmer verließ.
Ich schickte einen Arzt zu Dan und verschanzte mich dann in der Cafeteria.

Ich seufzte leise über Lana. Der Arzt kam und untersuchte mich. Ich bemerkte den strafenden Blick von Sarah und verdrehte meine Augen. Seufzend wartete ich wieder auf Lana.

Ich verputzte eindeutig zu viele Gurken -Gott ich hasste diese Dinger!- und genehmigte mir ein Wasser, bevor ich einfach noch etwas trödelte.
Um genau zu sein wollte ich nicht mehr zurück.
Ich wollte einfach nur nach Hause in mein Bett, in mein altes Leben und Dan aus diesem streichen. Ich musste wieder zur Arbeit! Ich musste das alles wieder hinbiegen und Dan einfach vergessen.
Aber ich war es ihm schuldig noch so lange zu bleiben, bis es ihm besser ging.

Auf den Weg zurück sprach ich einen Arzt an, wie es Dan ging.
Er lächelte und sagte, dass er auf den Weg zur Besserung war. Lächelnd nickte ich und ging dann zurück. ,,Der Arzt meint, dass du wenn es so weiter geht sicher bald aus dem Krankenhaus raus bist.", lächelte ich.

Ich sah Lana traurig an, als sie meinte, dass ich bald aus dem Krankenhaus war. Ich sah von ihr weg und seufzte leise.
"Lana, ich will nicht ohne dich leben. Darum habe ich eben auch gesagt, dass du hier bleiben sollst. Ich weiß, dass du weg bist, sobald es mir besser geht und davor habe ich Angst. Sehr große Angst sogar.", nuschelte ich. Meine Schwester räusperte sich und ließ uns mit einer Ausrede alleine.

Ich sah Lana in die Augen und merkte nicht, dass mir wieder Tränen in den Augen standen.
"Lana, ich habe noch nie eine Frau so sehr geliebt wie dich.", sagte ich verzweifelt.

Ich setzte mich vorsichtig wieder zu ihm auf das Bett und strich leicht über seine Hand. ,,Dan...du solltest dir wirklich keine Sorgen darüber machen.", seufzte ich und fuhr dann durch mein Haar.
Als ich die Tränen in seinen Augen sah streichelte ich über seine Wange.
,,Es ist okay...ich verzeihe dir das mit Diana...", meinte ich nur leise.
Ja, ich akzeptierte es. Oder eher gesagt ich glaubte langsam, dass Diana wirklich von sich aus diesen Schlamassel angerichtet hatte.
,,Keine Angst...", hauchte ich leise und streichelte dabei weiter über seine Wange und durch sein Haar.
,,Hast du hunger...oder durst? Soll ich dir was besorgen?"

Ich schüttelte meinen Kopf, als ich ihre Worte hörte. Ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß und schloss meine Augen. Sie fragte mich, ob ich was essen wollte oder was trinken. Wieder schüttelte ich meinen Kopf.
"Das einzige, was ich im Moment brauche bist du, Lana. Ich liebe dich.", hauchte ich leise und nahm ihre Hand zärtlich in meine.

Ich ließ es einfach zu, dass er meine Nähe suchte, auch wenn es mich innerlich zerriss. Mein Herz tat noch immer unglaublich weh. Es war kein Tag vergangen, an dem ich nicht diese Bilder vor Augen hatte.
Vorsichtig strich ich einfach nur durch sein Haar und wartete bis es ihm einigermaßen besser ging.

...
...

So vergingen noch einige Tage, in denen ich versuchte für Dan da zu sein, obwohl alles in mir schrie endlich zu gehen.
Jedesmal wenn es mir zuviel wurde verzog ich mich regelmäßig in die Kantine oder auf Toilette. Der Stress war noch immer nicht richtig von mir abgefallen.

Seufzend lehnte ich im Türrahmen, als Sarah Dan gerade beim Kofferpacken half. Er durfte nach Hause und sich dort zuende pflegen lassen.
Langsam ging ich zu ihm, umarmte Sarah kurz und hauchte Dan einen Kuss auf die Wange. ,,Wir sehen uns später...ich muss endlich nach Hause...da laufen sich sicher schon Ratten die Füße wund.", grinste ich leicht, bevor ich endlich erlösend nach Hause fuhr.

...
...
...

Sobald ich zuhause war schloss ich die Tür hinter mir ab, kümmerte mich um meine Wohnung und schnappte mir dann ein Glas Gurken -was ich mir dummerweise gekauft hatte- um mich in eine Decke vor den Fernseher zu pflanzen. Genüsslich aß ich eine Gurke nach der anderen und schlief dann auf den Sofa ein. Später in der Nacht huschte ich in mein Bett rüber und schlief zufrieden ein. Ich würde mich einfach solange hier verschanzen, bis Dan aus meinem Kopf war. Meine Arbeit hatte ich wegen ihm kündigen müssen...bzw. sie hatten mir nahe gelegt zu gehen, weshalb ich mich in den nächsten Tagen mal erkundigen würde in welchen anderen Stadtteil der USA sie Krankenschwestern suchten.

...
...
...

So vergingen einige Tage, in denen ich mich nicht mehr aus meiner Wohnung traute. Mein Handy und mein Telefon hatte ich abgestellt.
Obwohl der Stress nun von mir fiel -außer der Schmerz in meinem Herzen- ging es mir noch immer nicht besser. Noch immer übergab ich mich und dazu kam noch, dass meine Brust spannte.
Gott, was war nur los?

Ich warf seufzend einen Blick auf den Kalender und stockte.
Ohoh...seit wann hatte ich meine Regel eigentlich schon nicht mehr bekommen? Mir fiel bald alles aus dem Gesicht. Oh bitte nicht!

Ich seufzte leise, als ich nach Hause durfte. Zu Hause angekommen, packte ich aus und ging in mein Zimmer. Ich sah aus dem Fenster. Nun würde ich Lana wohl nie wieder sehen. Es vergingen Tage, an denen ich versuchte Lana anzurufen. Tage, an denen ich ihr SMSen schrieb. Ihr meine Gefühle beschrieb.

Heute war wieder ein Tag, an dem ich ihre Nähe besonders vermisste. Seit drei Tagen hatte ich schon nichts mehr gegessen. Ich schrieb Lana eine SMS.

Lana, bitte... Gib mir eine Chance. Du kannst dir nich vorstellen, wie sehr ich dich liebe. Ich hab mich nicht ohne Grund in dich verliebt. Bitte... Treff dich mit mir. Ich liebe dich, Dan.

Ich schickte die SMS ab, ging duschen und fuhr dann ohne nachzudenken zu Lana. Ich klingelte und wartete ab.

Ich hörte wie es an meiner Tür klingelte.
Sofort erstarrte ich in meiner Bewegung. Verdammt...
So leise, dass man nichts hörte zog ich meine Schuhe zuende an, packte meine Krankenkassenkarte in meine Tasche und verschwand dann über die Feuerleiter aus meiner Wohnung. Nein, nein, nein...ich musste dringend zum Arzt!
Immer wieder betete ich in meinen Gedanken, als ich in meinen kleinen Wagen zum Frauenarzt fuhr. Ich machte schnell einen Termin und wartete dann im Wartezimmer, wo ich nervös mit meinen Bein auf und ab wippte.

Ich schnaubte leise, als ich Lana in ihrem Wagen sah. Sie hatte sich rausgeschlichen. Gut, würde ich eben warten. Ich setzte mich in mein Auto und sah mich abwartend umher. Ich musste einfach mit ihr sprechen. Ich konnte nicht ohne sie leben. Nur nochmal einen Selbstmordversuch würde mir nicht gelingen, denn meine Schwester sah Tag und Nacht nach mir.

Als ich nach geschlagenen zwei Stunden aus der Klinik kam, war ich käseweiß.
Alles in meinem Kopf drehte sich, als ich nach Hause fuhr.
Ohne auf irgendwas zu achten, klammerte ich mich nur an meiner Tasche fest und ging langsam hoch in meine Wohnung. Normalerweise hätte ich den Aufzug genommen, doch heute nahm ich die Treppen und zählte jede einzelne.

Ich folgte Lana. Sie sah gar nicht gut aus. Ich hielt sie auf.
"Lana, ich will das klären. Wie siehst du überhaupt aus? Was ist passiert?", fragte ich sie leise und sah ihr besorgt in die Augen. Mir tat alles weh, sie zu sehen. Besonders mein Herz schmerzte.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als mich plötzlich jemand festhielt.
Nur langsam drehte ich mich um und sah in die bekannten blauen Augen von Dan. Och ne, den konnte ich jetzt auf keinen Fall gebrauchen!
,,Was willst du hier?", fragte ich nur leise, während ich ihn musterte.
Mein Herz tat unglaublich weh, als ich ihn so vor mir sah.
Wie hatte ich nur glauben können, dass ich ihn vergaß, wenn ich mich lang genug einsperrte!?
,,Wie seh ich denn aus?", murrte ich.

Ich sah auf den Boden.
"Lana, ich hab dich vermisst. Verstehst du mich denn gar nicht? Ich... Lana, ich kann nicht ohne dich. Bitte gib mir noch eine Chance.", flüsterte ich als Antwort auf ihre Frage. Sie fragte mich, wie sie aussah.
"Du bist kreidebleich. Als hättest du ein Gespenst gesehen. Ist dir nicht gut?", fragte ich sie vorsichtig und nahm ihre Hand zärtlich in meine.

Ich zwang mich ihm in die Augen zu sehen.
,,Anscheinend verstehst DU es nicht, Dan. Das mit uns geht nicht. Wir wollen beide etwas völlig anderes! Du willst die Firma deines Vaters weiterführen und ich will mich aus diesem ganzen Mist raushalten. Ich will einfach nur ein kleines Haus am Strand für mich und...", schnell stockte ich, bevor ich kurz meinen Kopf schüttelte und dann weitersprach. ,,Selbst wenn wir es versucht hätten, hätte es niemals lange gehalten. Ich ziehe lieber jetzt einen Schlussstrich, bevor es für uns beide noch schlimmer wird.", meinte ich und entzog ihm dann meine Hand.

,,Mir geht es bestens..."

Ich sah zu Boden und seufzte leise.
"Ich hab meinem Vater eine Absage erteilt. Ich will das nicht machen. Ich will nicht hier weg. Ich will mit dir zusammen sein. Verstehst du denn nicht, warum ich mich ausgerechnet in dich verliebt habe? Lana, ich habe mich nicht ohne Grund verliebt. Du bist eine Frau, die auf Reichtum scheißt, obwohl sie selbst damit aufgewachsen ist. Du... Lana... Es schmerzt... Mein Herz ist zerrissen. Ich will um dich kämpfen. Ich möchte dich später heiraten und eine Familie mit dir haben. Mit Kindern.", lächelte ich traurig, als mir eine Träne über die Wange lief. Es tat so unglaublich weh.

Seine Worte brachen mir noch mehr das Herz.
Für einen Moment schloss ich meine Augen und atmete durch um nicht die Fassung zu verlieren. Nur langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah in Dans. ,,Daniel...", fing ich an. Gott, ja ich brauchte Abstand und wenn es nur in seinem Namen war. ,,...du hast einen wundervollen Traum und ich möchte wirklich, dass du ihn weiterführst! Die Firma braucht dich und deine Ideen! Du solltest das Angebot annehmen und deinen Opa stolz machen...", lächelte ich vorsichtig und berührte dann kurz seine Hand.
,,Irgendwann wirst du eine Frau finden, die ganz deine wird und dir deinen Wunsch erfüllt. Da bin ich mir sicher...du wirst glücklich.", hauchte ich und reckte mich dann um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Innerlich schrie ich ihn an: 'Ich liebe dich!!', doch kam kein Wort über meine Lippen, als ich mich wieder umdrehte, meine Wohnungstür aufschloss und dann schnell hinein verschwand. Ich schloss die Tür wieder und ließ mich dann an ihr hinab sinken. Leise schluchzend presste ich meine Hand auf meinen Bauch. Was sollte ich nur machen?

Ich sah Lana an.
"Ich WILL aber keine andere Frau, Lana. Ich will dich.", hauchte ich leise. Ich schloss meine Augen, als sie ihre Lippen auf meine Wange presste. Im nächsten Moment war sie verschwunden. Ich stand wie versteinert da und starrte auf die Tür. Ich klingelte. Ich wollte zu Lana. Ich liebte sie doch. Mittlerweile liefen mir die Tränen nur so über die Wangen.
"Lana, bitte... Ich will die bescheuerte Firma nicht. Nicht ohne dich. Auf Geld kann ich verzichten. Aber nicht auf dich.", schluchzte ich leise auf.