Höhle

"Du willst niemals mit ihm alleine gewesen sein? Was war das eben dann? Ist Hunter nun auch hier? Ich sehe ihn nicht." meinte ich kühl. Hunter hatte es also auch gewusst? Erstklassig! Ich hatte auch ihm mein Vertrauen geschenkt. Ich schnaubte leicht, als sie meinte, er würde nicht zurecht kommen. "Ich sehe hier essen, Kleidung, eine Decke und ein Feuer, damit sollte er doch eine Weile über die Runden kommen." doch sie ließ sich nicht beirren, also ließ ich sie los, ging zu Dan, bedachte ihn mit einem bösen Blick und hob meinen Speer auf. "Du setzt dich ihr gegenüber hast du das verstanden? Und wehe ich erfahre das du sie unsittlich berührst!" drohte ich und man sah mir wohl an, dass ich es ernst meinte. "Überleg dir gut was du tust, du willst doch kein Auge verlieren oder?" meinte ich und deutete auf mein Messer, dass ich bei mir trug. Dann verschwand ich zum Höhlenausgang. "Du kommst nur mit Hunter oder mit mir hier her hast du verstanden?!!" warnte ich meine Schwester noch. "Ich schicke Hunter zu euch." fügte ich an und verließ die Höhle ohne noch einmal zurückzusehen. Ich musste zu Melanie zurück und wieder gut machen, dass ich so schnell verschwunden war!

tbc Dorfplatz

Ich schnaubte leise.
"Ich werde ihr nichts tun. Glaub es mir. Ich werde mich so benehmen, wie man es bei euch im Stamm tut. Ich hatte niemals vor, deine Schwester gegen ihren Willen zu berühren.", meinte ich ruhig und sah dann zu Tia.
"Tia, und du musst mir sagen, wenn ich dir zu nahe trete. Ich möchte nichts falsch machen.", sagte ich leise an sie gewandt. Dann sah ich wieder zu Ach.
"Ich schwöre, dass ich mich benehmen werde. Ich bin auch sehr dankbar, dass Tia sich um mich gekümmert hat. Nur bitte ich um einige Zeit alleine mit Tia. Ich kann mich benehmen.", sagte ich ruhig und sah dann zu Tia. Sie sollte zustimmen.

Ich fuhr mir vorsichtig durch mein Haar.
,,Das hier eben war zu spontan...ich habe Hunter doch gesucht!", meinte ich mit nachdruck. Wenn er mich wirklich verfolgt hatte, müsste er es doch wissen..
Als Ach auf die Sachen deutete und meinte, dass er eine Weile über die Runden kommen sollte, nickte ich. ,,Ja, aber nur eine WEILE!"
Mein Bruder ging zu Dan, zischte ihn etwas zu, nahm sein Speer und ging dann zum Eingang der Höhle um mir zu sagen, dass ich nicht alleine mit ihm bleiben würde und er Hunter schickte.
,,In Ordnung...", meinte ich widerstandslos. Und schon war er verschwunden.
Seufzend lehnte ich meine Hände zu Fäusten geballt gegen die Wand.

Wie ich das hier hasste. Warum hatte mein Bruder mir das angetan? Er hatte mich gedemütigt!! Ich war die Tochter des Häuptlings und dazu noch eine erwachsene Frau...und er hatte mich gerade wie ein kleines Kind des Stammes behandelt. Wütend schrie ich auf. Mir war egal, was Dan im Moment von mir dachte. Außerdem ärgerte es mich, dass mein Bruder die Sprache anscheinend besser beherrschte, aber das war ja kein Wunder! Im Gegensatz zu mir durfte er einfach ALLES! Er durfte gehen wann er wollte, er durfte bestimmen und er durfte bei Hunter in der Hütte sitzen, wenn es bei mir schon längst als unsittlich gegolten hätte.

Ich blies die Luft geräuschvoll aus meinen Lungen.
Nur vorsichtig wanderte mein Blick zu Dan. Er hatte gesagt, dass er sich benehmen wollte und er mich nicht mehr anfassen würde, wenn ich es nicht wollte. Das war es ja gerade! Ich WOLLTE ja! Aber was ich wollte war meinem Stamm wohl egal...
Erneut kämpfte ich gegen die Tränen an. In diesem Moment war ich einfach nur wütend und hoffte dass Hunter bald käme.

Erst als Hunter die Höhle betrat, löste ich mich von der Wand und ging direkt zu ihm. Wie gerne wäre ich ihm nun einfach in die Arme gefallen und hätte mich an ihn gedrückt, aber das wäre zuviel gewesen. Deshalb nahm ich einfach seine Hand in meine und kam im dabei ganz nah. ,,Verzeih mir! Achek ist mir gefolgt...er weiß nun alles und hat sicher einen sehr großen Groll auf uns.", ließ ich ihn wissen, woran ich alles Schuld war. Seufzend sah ich auf den Boden. Ja, ich schämte mich!

Ich war noch etwas durch den Wald gestriffen und erst später ins Dorf gekommen. Von Tia und auch von Achek war keine Spur gewesen. Als der Häuptlingssohn dann wiederkam und mir mehr oder weniger befahl zu Tia zu gehen seufzte ich. War ja klar.
Achek war sauer, aber da konnte ich jetzt nichts dran ändern. Ich nickte nur und machte mich sogleich auf den Weg zur Höhle. Dort fand ich Tia und Dan vor. Tia kam sofort zu mir und bat mich um verzeihung. Gleichzeitig nahm sie meine Hand.
Ich drückte ihre leicht und sah ihr in die Augen.
"Er wird es uns verzeihen. ich werde später mit ihm sprechen und ihm meine Gründe nennen, ebenso deine nochmals. Mach dir keine gedanken.", sagte ich leise zu ihr und lächelte sie sanft an. Wie gerne hätte ich sie jetzt in meine Arm egezogen. In meinem Land war dies normal, aber hier war es unsittlich.
Ich nickte Dan kurz zu und setzt mich an den Höhleneingang. Vorher schnappte ich mir jedoch ein Stück Fleisch. Seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen und mein Magen machte sich langsam bemerkbar.
"Tia, sag... wieso bereitet man im Dorf ein Fest vor? Ist etwas passiert?", fragte ich sie und sah zu ihr zurück.
Als ich das Fleisch gegssen hatte trat ich wieder zu den beiden.
"Willst du lernen Dan? Zuerst die regeln, dann die Sprache!", schlug ich ihm vor. "Wenn du dich lieber mit Tia unterhalten willst... ich setzt mcih wieder an den Höhleneingang... behalte dich jedoch im Auge. Mein Speer ist ebenfals spo gefährlich wie der von Achek und er trifft dich genauso. Selbst wenn ich aus dem sitzen werfe!", warnte ich ihn und grinste ihn frech an.

Ich lächelte Hunter vorsichtig an, als er mir nur in die Augen sah und nur von Achek sprach. Anscheinend war er mir nicht böse!?
Für einen Moment vergaß ich, dass es sich nicht schickte -aber ich war schließlich die Tochter des Häuptlings, ein paar Vorteile musste dass doch bringen!?- und umarmte Hunter. ,,Ich danke dir!", lächelte ich ihn nun ehrlicher an und ließ dann schnell wieder von ihm ab.

Er nahm sich ein Stück Fleisch und setzte sich damit an den Höhleneingang. Erst jetzt fiel mir auf, wie groß auch mein Hunger war, also nahm ich mir ebenfalls ein Stück und setzte mich zu ihm. ,,Achek kann eure Sprache besser als ich...ich sollte wirklich mehr lernen..."
Ich sah Hunter an, als er mich fragte wieso im Dorf ein Fest vorbereitet wurde.
Leise seufzend strich ich mir mein Haar aus dem Gesicht.
,,Achek hat sich eine Gefährtin erwählt..."
Auf Dan achtete ich im Moment nicht. Ich war nicht direkt wütend auf ihn, da es ja schließlich meine Schuld war, aber ich wollte die ganze Situation nicht noch schlimmer machen.

Auch cih drückte Tia kurz an mich als sie mich umarmte und lächelte sanft. Als sie sich zu mir setzte sah ich sie fragend an.
"Du scheinst damit nicht sehr zufrieden zu sein Tia. Wieso freust du dich nicht für ihn? Gefällt dir seine Wahl nicht? So wie ich das mitbekommen habe hat er doch melanie erwählt oder?", fragte ich und sah sie an.
"Hey, lach für mich Kätzchen. Du weist wie sehr ich dein Lachen liebe!", bat ich sie und sah sie an. Es stimmte. Ihr lachen war ansteckent und ich liebte es tatsächlich.
"Wenn Melanie die Gefährtin von Achek ist und sie damit weniger Zeit hat... wenn ich Dan eure Sprache beibringe kann ich auch mit dir übene gleichzeitig. Ich spreche ja dann in beiden Sprachen! Du wirst es schnell lernen. Dein Bruder lernt nur schon länger. Wärend er mir alles beigebracht hat, hab ich ihm meine Sprache beigebracht!", erklärte ich ihr und lächelte.

Als Hunter mich für einen Moment an sich drückte, kam ich nicht drum herum an die Muskeln zu denken, die ich deutlich unter seinem Hemd spürte und auch sein Geruch war mehr als angenehm. Mh, aber ich hatte mich ja sowieso schon immer wohl bei ihm gefühlt!
Anscheinend verstand Hunter mein Seufzen falsch, denn er fragte sofort ob ich nicht mit der Wahl zufrieden wäre. Sofort nickte ich. ,,Doch doch! Die beiden sind ja schon lange umeinander herumgelaufen wie Vögel in der Balzzeit!", kam es leise von mir. ,,Ja, es ist Mel...naja...es ist nur...", fing ich stotternd an.
Über sowas sprach man mit einem Mann doch nicht!
Meine Wangen färbten sich leicht rot. Wen hatte ich sonst zum reden!?
,,Eigentlich wollten wir unsere Kinder zusammen großziehen..."

Lächelnd sah ich zu ihm, als er mich Kätzchen nannte. Ich mochte es sehr, wenn er mich so nannte! Es war eine Liebkosung für die Seele...
,,Anscheinend hat das Kätzchen zu scharfe Krallen...", kicherte ich leise.
Ich nickte, als Hunter meinte, dass er einfach Dan unsere Sprachen und mir gleichzeitig damit seine besser beibringen würde.

Ich sah sie nachdenklich an. Ich konnte sie verstehen... irgendwie. Plötzliche hatten ihre beste freundin und auch noch ihr Bruder ihren gefährten ineinander gefunden und Tia war einsam. Ich kannte dieses Gefühl nur zu gut.
"Tia... du bist jung, genau wie Melanie. Nur weil sie sich jetzt ihre gefährten gesucht hat heißt das ja noch lange nicht, dass sie gleich ein Kind bekommt. Vielleicht möchte sie noch etwas warten. Und was dich betrifft... du sagst keiner der Männer aus dem Dorf interessiert dich. Achek hat das selbe über die Frauen gesagt... vielleicht passiert dir einfach das selbe wie ihm. Plötzlich begreifst du, das einer der Männer doch derjenige ist, den du mehr als nur magst!", sagte ich leise. Sah sie dabei jedoch nicht an. Oich liebte Tia und ich würde jederzeit für sie sterben. Wenn sie mich erwählen würde, würde ich sie auf Händen tragen, aber ihr Vater würde diese Wahl niemals billigen, Genau wie die anderen Väter mich niemals billigen würden. Ich war eben doch noch ein gestrandeter.
Ich sah raus aus der Höhle in den Wald hinein.

Ich erwiderte Hunters Blick, als er mich nachdenklich ansah. Ob er verstand was ich meinte? Ich freute mich wirklich für meine Freundin und meinen Bruder, aber das machte den Druck der auf mir lastete nur noch schwerer.
Leise seufzte ich, während ich meinen Kopf schüttelte. ,,Natürlich bin ich jung...aber auch schon länger im Gefährten-Alter! Also könnte man daraus wieder schließen, dass es schon fast 'zu spät' ist.", ein amüsiertes Schmunzeln huschte über meine Lippen, bevor ich plötzlich doch lachte -da hatte Hunter ja jetzt sein Lachen!-. Zu spät...das hörte sich an! Achek war älter als ich und auch Hunter hätte schon seit vielen Jahren eine Gefährtin suchen können.

Hunters Blick wanderte zum Wald.
Ich musterte ihn leicht von der Seite. ,,Warum suchst du dir keine Gefährtin? Du müsstest dir nur eine aussuchen und um sie werben, bis auch sie zustimmt!?", erinnerte ich ihn daran, dass es ihm ebenfalls zustand.
Bei vielen war es nicht so wie bei Achek und Mel. Viele warben eine ganze Zeit lang um ihre Angebetete, wenn sie nicht gerade von Anfang an 'Nein' sagte.
Ich wusste auch, dass viele unserer Frauen schon längst 'Ja' dachten, aber sich noch umwerben ließen. Um mich hatte auch der eine oder andere schon geworben. Plötzlich hatte ich Blumen an meiner Hütte gefunden oder ein Kleid, aber jedesmal war es jemand gewesen, der mir nicht zusagte.

Ich fing an das Stück Fleisch zu essen, bevor ich mich leicht nach hinten lehnte und meine Beine dabei an mich zog. Am liebsten trug ich unsere Kleider oder die aus den Koffern. Für die 'Hosen' aus den Koffern hatte ich nichts übrig. Warum sollte eine Frau eine Hose anziehen? Es war viel zu beengt...und außerdem mochte ich meine Beine. Sie waren lang, glatt und dünn.

"Es ist nicht zu spät Tia! Nicht für dich! Du und dein Bruder, ihr seht mihc als Mitglied eures Stammes an, aber viele sehen mich immernoch als einen Eindringling. Ich hab gute Ohren Mel und wenn ich Nachts durchs Dorf laufe, weil ich nicht schlafen kann höre ich sie reden. Besonders wenn ich vorher mit den Töchtern geredet hatte. Noich geworben, sondern einfach nur geredet. Ich bin eben nicht wie ihr. Ich bin nicht... unerfahren was das Leben mit einer Frau angeht!", sagte ich und seufzte.
In New York hatte ich eine Freundin gehabt. Lara war ihr Name gewesen... sie war wunderschön gewesen, eine stolze junge Frau. Jedoch nicht so schön und stolz wie Tia. Auch ähnelte sie Tia nicht.
"Wer sagt denn das ich nicht längst gewählt habe und nur noch darauf warte, das diese Frau mich ebenfals wählt? Auch wenn ich daran kaum glaube und ihr Vater mich sicher zum Teufel jagen würde, würde ich ihn um seine Tochter beten.", meinte ich und lachte bitter auf.

Ich sah sanft lächelnd zu Hunter. ,,Vielleicht reden die Väter, aber ich sehe und höre was die TÖCHTER denken!", erklärte ich.
Ohja, Hunter zog so einige Blicke auf sich. Auch wenn er nicht ganz so aussah wie wir und er nicht bei uns geboren wurde, war er doch einer unserer besten Krieger, ein guter Jäger und ein guter Mann! Er würde seine Gefährtin sicher auf Händen tragen. Etwas in mir zuckte leicht. Wahrscheinlich würde es die ganze Situation noch schlimmer machen, wenn eine der anderen Frauen ihn wählen würde.

Meine Augenbraue hob sich, als er meinte, dass er nicht unerfahren war.
,,Du hattest bereits eine Gefährtin?", fragte ich und versuchte nicht zu schockiert zu klingen. Hunter wusste also wie es war einer Frau nah zu sein!?
Ich hob meine Augenbraue noch ein Stück, während ich mich leicht zu ihm lehnte. ,,Ist es nicht schwer? Ich meine...ich hab die anderen reden hören...", wieder wurde ich leicht rot - was war denn heute los?!-, bevor ich fortfuhr. ,,Die Nächte machen die Männer süchtig..."
Und auch viele der älteren Frauen schienen gefallen daran zu haben.
Leise seufzte ich. Warum fragte ich sowas überhaupt? Das ging mich doch gar nichts an! Außerdem schickte es sich nicht...

Als Hunter bitter auflachte und mir versteckt sagte, dass er gewählt hatte, zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Er hatte schon jemanden?
,,Manchmal können die Väter gegen die Liebe nichts machen...weiß sie, dass du sie gewählt hast?"

Ich sah sie an. Ich hörte das sie schockiert war und senkte den Blick.
"Ja, ich hatte bereits eine Gefährtin. Lara war ihr Name. Sie denkt vermutlich das ich Tod bin!", meinte ich leise und sah wieder in den Wald. Daniel ignorierte ich vollkommen.
Ich lachte leise als sie meinte die Nächte würde süchtig machen."Es ist ein sehr schönes ghefühl einer Frau so nahe sein zu können Tia. Es ist sehr intim, sehr speziell aber etwas sehr schönes. Was das süchtig sein angeht... es stimmt. Wenn man seine gefährtin an der Seite hat, hat man öfters das Bedürfnis danach. Aber wenn es keinen gibt den man liebt und der an seiner Seite ist, ist es einfacher!", erklärte ich ihr ruhig. Mir war es nicht peinlich über dieses Thema zu sprechen.
Als sie mich dann fragte ob sie bereits wüsste, das ich sie gewählt hatte sah ich ain ihre Augen.
"Würde sie mich sonst so fragen?", sagte ich leise

Ich sah Hunter mit großen Augen an. Er hatte also eine Gefährtin gehabt!?
Vorsichtig lehnte ich mich weiter zu ihm. ,,Vermisst du sie nicht?"
Vielleicht hatte er deshalb noch nie um seine Wahl geworben? Vielleicht hing er noch zu sehr an seine Gefährtin, schließlich suchte man sich keine neue, wenn sie nicht starb. Aber sozusagen war er ja gestorben. Christian war gestorben und Hunter wurde geboren.

Als ich seine Worte über die Nächte hörte, konnte ich nur leicht verlegen auf den Boden sehen. ,,7 Jahre verzicht...stell ich mir schwer vor, wenn es so ist, wie du es beschreibst. Ich kann mich nicht vorstellen, dass du es nicht trotzdem vermisst." Seine und Dans Welt war nunmal so anders! Es musste schwer für sie sein die Frauen hier zu sehen und nicht an solche Nächte zu denken.
Fasste Dan mich deshalb ständig an? Meine Augenbraue hob sich. Oh, möglich...

Hunter sah mich so lange an, bis ich meinen Blick hob und er in meine Augen sehen konnte. Was ich dann hörte, ließ mein Herz rasen.
Er hatte MICH gewählt? ,,Ich...oh Hunter....", stotterte ich nur leicht.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Einerseits hatte ich ja schon gesagt, dass ich aus dem ganzen Dorf ihn wählen würde, aber andererseits machte mir der Gedanke auch Angst. War ich überhaupt bereit für sowas? Liebte ich ihn?? Noch nicht...er bedeutete mir sehr viel, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es schon DIE Liebe war. Dafür kannten wir uns nicht so gut, wie Achek und Mel sich kannten. Die beiden hatten viel mehr Zeit miteinander verbringen können, da er immer auf mich und Mel aufpasste.

Ich sah leicht unsicher auf den Boden. Wo war plötzlich die starke Katze hin? Es kam mir so vor, als wäre nur noch das schnurrende Kätzchen da!
Wenn Hunter fragen würde ob er um mich werben dürfte, dann würde ich auf jeden Fall ja sagen...

Ich senkte meinen Blick als ich ihre Reaktion erfuhr. Sie würde mich nicht wählen und ihr Vater mich nicht dulden.
Ich lächelte sie kurz an und erhob mich dann.
"Kümmer dich um Daniel und seine Wunden! ich werde mich etwas umsehen. Vielleicht sind Sträflinge in der Nähe oder weitere Gestrandete.", sagte ich und wand mich zum gehen.
Hätte ich es für mich behalten sollen? Ich wusste es nicht.

Ich sah wie Hunter seinen Blick senkte, kurz lächelte und sich dann erhob um mir zu sagen, dass ich mich um Dan kümmern sollte, während er sich umsah.
Oh, anscheinend hatte er meine Reaktion zu negativ gesehen!
Gott, wie dumm war ich eigentlich? Er dachte sicher, dass ich auch so dachte wie die Anderen! Schnell stand ich auf und stellte mich vor Hunter, so dass er nicht mehr weitergehen konnte.
Lächelnd sah ich zu ihm hoch, während ich meine Hände -um ihn aufzuhalten- auf seinen Bauch legte. ,,Ich denke du hast etwas falsch verstanden! Es freut mich, dass du mich gewählt hast...ich...", vorsichtig biss ich mir auf meine Unterlippe, während ich zu ihm hoch sah. ,,Müsste ich sofort jemanden wählen, würde ich ebenfalls dich wählen.", ließ ich ihn wissen. Deutlich spürte ich seine Bauchmuskeln unter meinen Händen. Mir entwich ein leises ,,Mh...", während ich zu meinen Händen sah, die ihn aufhielten.
Ich hoffte nur, dass er verstand, dass ich es noch nicht tun würde, er aber in meinem Herzen war. Sozusagen bekam er dadurch nun die Erlaubnis offiziell um meine Gunst zu kämpfen. Mein Herz raste bei diesem Gedanken.

Hunter hatte aber Recht...ich musste gleich nochmal nach Dan sehen!

Als Tia so verzweifelt aussah, hätte ich sie am Liebsten in den Arm genommen. Sie tat mir so leid. Aber ich nahm sie nicht in den Arm. Ich würde sie nie wieder berühren und dies stimmte mich traurig.
"Es tut mir so leid, Tia.", flüsterte ich und sah dabei auf den Boden. Als sie aufschrie, zuckte ich zusammen.

Als Hunter mich fragte, ob ich die Regeln und die Sprache des Stammes lernen wollte, nickte ich begeistert. Als er mir jedoch drohte, dass sein Speer mich ebenso treffen konnte, verdrehte ich die Augen und antwortete: "Ich kann mich benehmen und das werde ich nun auch tun. Es sei denn, Tia hat nichts dagegen, wenn ich sie berühre."
Natürlich wollte ich lieber mit Tia sprechen, aber nicht mit einem Wachhund, der aufpasste, dass ich sie ja nicht berührte.

Ich schüttelte meinen Kopf, als die beiden mich nicht beachteten. Warum sollte ich auch nur ansatzweise eine klitzekleine Chance bei Tia haben? Sie spielte nicht in meiner Liga. Ihr Vater würde mich niemals akzeptieren und ihr Bruder würde mich womöglich umbringen. Warum empfand ich nur so für sie? Ich kannte sie doch kaum. War es vielleicht sowas wie "Liebe auf den ersten Blick"?

Ich wusste es einfach nicht und das machte mich verrückt. Warum bekam ich nur Herzklopfen, wenn Tia auch nur in meine Nähe kam? Sie würde mich doch nie wählen. Heimlich beobachtete ich Tia. Sie war so wunderschön. Warum hatte sie nur noch keinen Gefährten? Scheinbar war keiner gut genug für sie. Und wenn sie jemanden liebte, dann sicher Hunter. Wenn ich es auch noch so sehr wollte, mich von ihr fernzuhalten - alleine der Gedanke daran tat mir schon weh - ich konnte es schon nicht mehr. Ich WOLLTE, dass Tia blieb. Ich wollte, dass sie nie wieder von mir weg ging. Am liebsten würde ich sie für immer festhalten und nie wieder los lassen. Betreten sah ich unter mich.

Tia hielt mich auf und ich sah auf ihre zarten Hände. Ihre Worte liesen mich sanft lächeln.
"Ich werde mir Mühe geben und dich von mir überzeugen Tia. Und wegen deiner Frage vorher. ich hab sie vermisst... ebenso wie ich meine Eltern immer noch vermisse, aber du hast mich von all dem abgelenkt! Ob ich das beisammensein mit einer Frau vermisse? Ja tu ich, aber es ist erträglich!", sagte ich lächelnd und legte meine Hände auf ihre.

Ich erwiderte Hunters Lächeln, während ich zu ihm hoch sah.
Er sagte, dass er sich Mühe geben würde mich von ihm zu überzeugen.
Von sich überzeugt hatte er mich schon längst, mir ging es nur noch darum mehr Zeit mit ihm zu verbringen um ihn besser kennenzulernen.
Vorsichtig strich ich über seinen Bauch. ,,Dafür hast du hier eine neue Familie gefunden.", lächelte ich ihn sanft an, als ich hörte wie er meinte, dass er sie und seine Eltern vermisst hatte. Ich hatte ihn abgelenkt? Das ist schön!
Es gab mir ein gutes Gefühl...

Hunter legte seine Hände auf meine. Vorsichtig verschränkte ich unsere Hände und lächelte dann sanft.
,,Ich denke, dass wir jetzt genug Zeit haben um uns besser kennenzulernen..."
Ich grinste zufrieden vor mich hin. ,,Langsam freue ich mich auf das Fest!", gab ich zu.
Mein Blick glitt zu Dan, der ruhig in der Höhle sah. Langsam hörte ich auch auf wütend zu sein. Seufzend sah ich wieder hoch zu Hunter. Mein Blick glitt auf seine Lippen. Irgendwie gefiel mir in dieser Sache ihre Welt besser!

"Ich habe eine neue Familie gefunden, das stimmt. Trotzdem würde ich gerne die Möglichkeit haben meinen Eltern zu sagen, das ich noch lebe, das es mir gut geht und schauen ob es ihnen gut geht.", sagte ich und sah nachdenklich in den Wald. Dann wieder zu Tia als diese unsere Finger miteinander verschränkte. Ich lächelte leicht.
"Du solltest dich auch auf das Fest freuen. Immerhin geht es um deinen bruder und deine beste Freundin! Freu dich für die zwei!", sagte ich und lächelte.
"Wenn du willst fang ich an ihm eure Sprache beizubringen, dann kannst du gleich mitlernen!", schlug ich vor als ich ihren Blick zu Dan bemerkte.
Als sie auf meine Lippen sah lächelte ich und sah ihr in die Augen.
"Frag mich alles was du wissen willst, lern mich besser kennen!", bat ich sie und drückte sanft ihre Hand.

Vorsichtig nickte ich, als Hunter meinte, dass er seinen Eltern gerne sagen würde, dass er noch lebte. ,,Manchmal würde ich auch gerne mit meiner Mutter reden...ich vermisse sie, dabei kenne ich sie nicht mal. Ist das normal?", fragte ich ihn leise.
Ich sah zu, wie sein Blick für einen Moment in den Wald glitt, bevor er wieder zu mir sah und lächelte. ,,Heute Abend musst du mit mir tanzen!", sagte ich in einem bittenden Ton. Die Leute im Dorf würden staunen...aber bei Festen war es in Ordnung mit Männern zu tanzen.
Hunter schlug vor Dan gleich unsere Sprache beizubringen. Erneut nickte ich.
Ich wollte unbedingt mehr von seiner Sprache wissen. Ich wollte auch so wie Achek die Sprache fast perfekt beherrschen. So könnte ich wenigstens mit Dan sprechen. Anscheinend hatte Hunter meinen Blick bemerkt, denn er lächelte, drückte meine Hand und bat mich alles zu fragen was ich wollte.
Amüsiert lächelte ich. ,,Es kommt mir so vor, als wüsste ich schon alles...", gab ich zu. Ich wollte einfach nur Zeit mit ihm verbringen...und dabei würde ich ihn anders kennenlernen. Leise seufzend sah ich erneut auf seine Lippen.
,,Manchmal glaube ich, dass deine Welt besser ist."

"Ich denke schon Mia. Sie ist ein teil von dir, du willst sie kennen lernen... ja, ich denke es ist normal!", sagte ich und lächelte sie an.
Als sie mich bat mit ihr zu tanzen nickte ich. "Es wird mir eine Ehre sein kleine Häuptlingstochter!", neckte ich sie und grinste frech.
Sie wusste schon alles? Sicher nicht! Aber das würde sie schon noch feststellen!
Als sie meinte sie glaubte, das meine Welt besser sei überlegte ich.
"In mancher hinsicht bestimmt. Frauen und Männer sind gleichgestellte, teilen sich die Aufgaben. Aber in vieler Hinsicht auch nicht! Der Tod ist in meiner Welt viel stärker unter uns als bei euch. Neid und Hass ebenso!", meinte ich und hob meine Hand zu ihrem gesicht, lies sie aber sinken bevor ich sie berühren konnte.

Leise seufzte ich, als Hunter mir zustimmte.
Ja, ich vermisste meine Mutter wirklich! Aber dafür liebte mich ein ganzes Volk.
Als Hunter mich mit "kleine Häuptlingstochter" neckte, legte ich lachend den Kopf in den Nacken. ,,Wenn du es so nimmst, dann ist es ein Befehl, dass du mit mir tanzt.", grinste ich ihn amüsiert an.
Hunter meinte, dass Männer und Frauen bei ihnen gleichgestellt waren, hob ich skeptisch meine Augenbraue. ,,Bei uns ebenso...", warf ich ein.
Er hob seine Hand zu meinem Gesicht. Automatisch schloss ich meine Augen in freudiger Erwartung, doch berührte er mich nicht. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah in Hunters, bevor ich seine Hand nahm und auf meiner Wange ablegte. Hunter durfte mich berühren! Ich erlaubte es ihm...
Vorsichtig schmiegte ich mich gegen seine Hand. ,,Du bedeutest mir viel, Chris.", sprach ich ihn mit seinen richtigen Namen und in seiner Sprach an.

Als sie meine Hand an ihre Wange führte lächelte ihc und strich ihr sanft mit dem Daumen darüber.
"Du mir auch Tia. Sehr viel sogar!", sagte ich leise und sah ihr ebenfalls in die Augen.
"Ja bei euch auch, aber bei uns ist es doch nochmal etwas anderes!", sagte ich und lachte leise.
Es freute mich das sie die Worte in meiner Sprache sprach.

Ich schloss seufzend meine Augen, als Hunter mit seinem Daumen über meine Wange strich. Es fühlte sich gut an...so vertraut!
Manchmal konnte ich wirklich nicht verstehen, dass diese Berührungen verboten waren. Es zeigte doch nur die Zuneigung zu einem Menschen. Warum sollte ich jemanden nicht gern haben können ohne unkeusche Absichten zu haben?
,,Manchmal versteh ich unsere Regeln nicht...", gab ich leise zu.
Bei Hunter wusste ich, dass ich ehrlich sein konnte. Ich brauchte keine Angst haben, dass er sauer wurde, nur weil ich anders dachte als die aus meinem Stamm. Ich liebte meinen Stamm trotzdem und ich würde nie wie die Frauen in seiner Welt für irgendwelche Nächte herhalten, aber warum durften wir uns nicht einfach berühren?
Nur langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah lächelnd in seine.
Für einen Moment strich ich über seine Hand, bevor ich dann in Richtung Höhle deutete. ,,Wir sollten ihm etwas beibringen, bevor wir gehen müssen...", versuchte ich ihn und mich abzulenken, da mein Blick erneut an seinen Lippen hängen blieb. Ich löste mich von ihm und ging zurück in die Höhle um mich dort wieder auf die Decke zu setzen und Dan anzusehen.
,,Verzeih meinem Bruder..."

Tia sagte, dass Hunter ihr viel bedeutete. Es traf mich fast wie einen Schlag. Enttäuscht sah ich zu Boden. Es tat mir weh, sowas zu hören... Aber was bildete ich mir überhaupt ein? Immerhin kannte sie ihn schon so lange und dennoch stimmten mich diese Worte traurig.

Als Tia sich zu mir setzte und meinte, ich solle ihrem Bruder verzeihen, lächelte ich sie sanft an und nickte nur leicht. Ich war noch viel zu traurig wegen ihrem Verhältnis zu Hunter, obwohl ich das eigentlich nicht sein sollte.

Ich legte meinen Kopf leicht schief, als Dan mir nicht richtig antwortete.
,,Was hast du?", fragte ich ihn.
So standartsätze konnte ich eigentlich ganz gut! Vor allem lernte ich schnell. So hatte ich mir z.B. "Es tut mir leid für dich" sofort gemerkt.
Er sah eher traurig aus. Ob es ihn wohl belastete, dass mein Bruder so mit ihm und mir umgesprungen war? ,,Mir geht gut!", vermasselte ich den Satz leicht, während ich ihn warmherzig anlächelte. Zwar hätte ich ihm nun gerne gesagt, dass es mir nichts ausmachte, wenn er mich berührte, aber da Hunter dabei war, wäre das sicher keine so gute Idee. Auch wenn es mir nichts ausmachte, gehörte es sich trotzdem nicht für den Stamm!

Ich sah zu Tia und seufzte leise.
"Mir gehts gut. Ich frage mich nur, warum ich glücklich bin, wenn du in meiner Nähe bist und warum ich so gerne mit dir alleine wäre.", flüsterte ich und sagte ihr somit die halbe Wahrheit. Ich konnte ihr wohl unmöglich sagen, dass ich gerade festgestellt hatte, dass ich mich unsterblich in sie verliebt hatte und schon gar nicht konnte ich ihr sagen, dass es mir fast das Herz in der Brust zerreißt, wenn sie Hunter berührte, wenn er sie berührte und vor allem, dass dieser Satz mir so unendlich weh getan hatte.

Meine Augenbraue hob sich leicht, als ich Dans Worte hörte.
Er war glücklich wenn ich in der Nähe war? Und er wollte mit mir alleine sein?
Das war...verrückt! ,,Warum?", fragte ich leicht verdattert.
Es war unlogisch für jemanden so zu empfinden, wenn man ihn nicht mal einen ganzen Tag kannte. Obwohl ich Dan auch gerne um mich hatte.
Er war ein interessanter Mann, auch wenn ich ihn nicht richtig verstand -nicht nur wegen der Sprache, sondern auch wegen seinem Verhalten-.

Ich lehnte mich ein Stück nach hinten und zog meine Beine wieder an mich.

Ich wurde rot. Warum hatte ich das denn nur gesagt?
"Ich weiß es selbst nicht. Ich habe noch nie so empfunden. Und vor allem nach so kurzer Zeit.", gab ich so leise zu, dass Chris mich nicht hören konnte. Dann sah ich wieder zu Tia. Ich musste einfach ihre Reaktion sehen. Ich konnte es mir doch selbst nicht erklären. Traurig starrte ich auf den Boden. Warum war ich nur so ehrlich? Und warum empfand ich nur so für sie? Sie war doch praktisch fremd für mich.

Meine Augenbraue hob sich nur noch mehr, als ich sah wie er rot wurde.
Ach herrje!
,,Du so anders...", seufzte ich, dass er so anders war als alle Männer die ich kannte. Bei uns waren alle Männer...hart. Sie zeigten eher selten Emotionen, die schwäche zeigten. Rot werden und weinen gehörte auf jeden Fall dazu.
Er wusste es also auch nicht!
Dan sah traurig auf den Boden, was mich nur dazu brachte meinen Kopf zu schütteln. Es kam mir leicht...oberflächlich vor, denn er kannte mich und meinen Charakter doch gar nicht.

Ich sah auf, als Tia ihren Kopf schüttelte. Lächelnd sah ich sie an.
"Tia, ich finde, dass du eine sehr starke und selbstbewusste Frau bist. Ich bin vielleicht manchmal nicht sehr nett zu Frauen gewesen, aber ich möchte dich näher kennen lernen. Und glaube bitte nicht, dass ich oberflächlich bin, ich habe nur eine sehr gute Menschenkenntnis. Ich weiß zwar nicht, was mich dazu brachte, dass ich so empfinde, aber ich weiß, dass ich dich einfach gerne bei mir habe. Ich fühle mich in deiner Nähe wohl. Aber ich möchte dir auf keinen Fall Probleme bereiten.", sagte ich ehrlich und lächelte leicht. Nein, Tia war nicht nur wunderschön... Sie war auch klug, selbstbewusst und vor allem war sie eine sehr starke Frau.

Ich versuchte alles zu verstehen, aber dafür redete Dan zu viel und zu schnell.
Das einzige was hängenblieb war, dass er mich kennenlernen wollte, dass er mich gerne bei sich hatte und er mir keine Probleme machen wollte.
Vorsichtig zuckte ich mit meinen Schultern in einer "so ist es aber nunmal schon gekommen" -Geste.
Für einen Moment sah ich zu Hunter. ,,Kommen schon klar...", ließ ich Dan wissen. Auch wenn es sicher noch einige Probleme mit Achek geben würde.
Ich sah zur Wand hinter Dan, wo noch das Loch vom Speer war.
Kurz verzog ich mein Gesicht, bevor mir einfiel, dass ich mir noch die Wunde ansehen wollte. Vorsichtig deutete ich auf sein Hemd.

Ich lächelte leicht und zog mein Hemd hoch. Alleine der Gedanke, dass sie mich nun wieder berührte, ließ mein Herz schneller schlagen. Gott, wie tief bin ich nur gesunken? Sollte ich nicht eigentlich cool und unnahbar sein, wie ich es zu Hause immer war? Selten hatte eine Frau sich getraut mich anzusprechen. Immer war ich auf die Frauen zu gegangen. Aber selten war eine Frau länger als eine Nacht geblieben. Aber nicht, weil sie es so wollten. Nein, ich wollte es so. Ich hatte nie das Bedürfnis gehabt, mich zu binden. Vor allem weil einige Frauen nur auf mein Geld aus waren. Aber bei Tia war es anders. Sie wusste nicht, wie viel Geld ich zu Hause hatte. Hier hatte Geld scheinbar keinen Stellenwert.

Ich grinste amüsiert, als Dan freiwillig lächelnd sein Hemd hochschob.
Vorsichtig rückte ich näher und beugte mich über ihn. Da es im sitzen nicht ganz so gut zu sehen war, schob ich ihn auf den Rücken, sodass er lag.
Nun beugte ich mich noch näher über ihn und betastete vorsichtig die Wunde an seinem Bauch. Erneut kam ich nicht drum herum seine Muskeln zu begutachten.

Es gefiel mir was ich sah, was mich innerlich ärgerte.
Schnell konzentrierte ich mich wieder auf die Wunde. Es verheilte gut!
Zufrieden nickte ich. ,,Schön!", stimmte ich zu, während ich scheinbar ausversehen über seinen Bauch strich. Ich ließ mir nichts anmerken.

Ich biss mir auf die Unterlippe, als sie mir über den Bauch strich. Ich sah zu ihr und seufzte leise. Es ärgerte mich, dass ich bei ihr mein Machogehabe nicht anwenden konnte, nein, ich wollte es nicht benutzen. Ich wollte sie nicht plump anmachen, wie ich es ohne Zweifel sonst getan hätte. Ich wollte, dass sie mich mochte. Ich wollte, dass sie mich berührte. Es bereitete mir sogar ein unverschämtes Vergnügen, wenn sie mich berührte. Aber ich wollte sie keineswegs ins Bett kriegen. Ich wollte Tia kennen lernen. Ich wollte sogar, dass sie mich liebte. Aber vor allem würde ich ihr alle Zeit der Welt lassen, wenn sie mich wählen würde. Ich würde sie niemals mehr ohne ihre Zustimmung berühren, obwohl ich das so sehr wollte.

Ich setzte mich nur langsam wieder auf, während ich ihm lächelnd in die Augen sah. Am liebsten würde ich seine Sprache perfekt beherrschen. Es gab so viel, was ich wissen wollte und sicher hatte auch er viele Fragen!
Amüsiert grinste ich, als er sich auf seine Unterlippe biss. ,,Entschuldige...", meinte ich leise, da ich davon ausging, dass es ihm leicht unangenehm war.

Nun saß ich wieder richtig, jedoch leicht zu ihm gelehnt. Was könnte ich ihn alles Fragen!? Zu vieles, was ich nicht ausdrücken konnte!
,,Du Fragen?", fragte ich ihn, ob er Fragen hatte.

Ich setzte mich wieder auf, zog mein Hemd richtig und lächelte leicht, als sie mich fragte, ob ich Fragen hatte.
"Ja, zu viele, die ich wahrscheinlich nicht stellen darf. Fang du bitte an. Ich versuchte auch langsam zu sprechen. Ich kann sehr geduldig sein.", meinte ich lächelnd. Meine Hand machte sich selbstständig, rutschte von meinem Bein und landete auf Tias Hand. Sofort zog ich meine Hand weg und senkte den Blick. Ich wollte sie doch nicht wieder berühren.
"Entschuldigung.", flüsterte ich.

Ich kicherte leise, als Dan meinte, dass er zu viele Fragen hatte.
,,Viel Zeit...", ließ ich ihn wissen, dass es okay war.
Mir selbst vielen im Moment keine Fragen ein, die ich einfach so hätte stellen können ohne Hunter zu fragen ob er es mir übersetzte.
Skeptisch folgte ich seiner Hand mit meinem Blick, als er sie plötzlich bewegte. Es dauerte nur einen Sekndenbruchteil, bis seine Hand auf meiner lag.
Bevor ich etwas sagen konnte, zog er seine Hand schon weg und senkte mit einer Entschuldigung seinen Blick.
Schnell huschte mein Blick zu Hunter, der es Gott sei Dank nicht gesehen hatte.
,,Schon ok.", lächelte ich ehrlich. Es machte mir wirklich nichts aus.

Ich lachte leise, als sie meinte, es sei okay, dass ich sie berührte. Dann sah ich ihr in die Augen.
"Erzähl mir ein bisschen von dir. Ich möchte alles über dich erfahren. Ich möchte dich kennen lernen.", lächelte ich sie an. Zwar wollte ich lieber ihre Fragen hören, aber scheinbar konnte sie sich nicht ausdrücken.

Schnell legte ich einen Finger an meine Lippen, damit er nicht zu laut lachte oder nachher noch darüber redete. Nur weil es für mich in Ordnung war, hieß das nicht, dass es auch erlaubt war.
Dan bat mich von mir zu erzählen und ich seufzte nur. Okay, das würde schwer werden, ich würde nur in Bruchstücken reden können.
Ich sah Dan an und fuhr mir dabei durch das Haar. ,,Vater...Häuptling. Großer Mann...stark...Stammesvater", erklärte ich, falls er nicht wusste was ein Häuptling war. ,,Mutter tot...", wie sollte ich erklären wie?
Ich deutete auf mich, zeigte dann einen dicken, schwangeren Bauch und machte eine Geste in Richtung meiner Mitte und dort eine Geste wie "raus", für bei der Geburt gestorben.

Als sie von ihrem Vater erzählte, nickte ich. Soviel hatte ich schon verstanden. Als sie dann von ihrer Mutter erzählte, sah ich betroffen zu Boden.
"Das tut mir leid. Aber du bist nicht Schuld. So ist das Leben. Auch wenn das nicht fair ist, dass ein Mädchen wie du ohne Mutter aufwachsen muss, nur weil Gott meint, sie müsste sterben.", sagte ich langsam und versuchte meine Worte mit Bedacht zu wählen. Das tat mir wirklich leid. Sowas hatte niemand verdient. Dann sah ich wieder zu Tia.
"Erzähle mir mehr.", forderte ich sie fast schon ungeduldig auf. Ich wollte sehr viel mehr über sie wissen, "Was sind deine Lieblingsfarben? Welche Blumen magst du? Was sind deine Hobbys?"

Ich zuckte leicht mit meinen Schultern, als Dan meinte, dass es nicht meine Schuld war. Mir kam es aber so vor, hätte sie mich nicht bekommen, wäre sie heute noch am leben!
Er bat mich mehr zu erzählen, aber es fiel mir im Moment nichts wichtiges ein.
Schon stellte er von sich aus Fragen. Er fragte nach meiner Lieblingsfarbe, was mich grinsen ließ. Schnell zupfte ich an meinem blauen Kleid herum. Ich liebte diese Farbe...nichts blaues war vor mir sicher. Als er nach Blumen fragte, schmunzelte ich amüsiert und zuckte dann mit meinen Schultern. ,,Alle..."
Nun fragte er auch noch nach meinen "Hobbys". Fragend sah ich ihn an. ,,Was das?"

Lächelnd sah ich sie an, als sie fragte, was Hobbys waren.
"Das sind Dinge, die man gerne tut. Wie zum Beispiel schwimmen zu gehen.", versuchte ich das Wort "Hobbys" zu beschreiben. Ich wusste nicht, wie ich es anders beschreiben sollte. Aber ich merkte deutlich, umso mehr Tia mir von ihr erzählte, dass ich sie umso mehr mochte. Ich wollte dadurch nur noch mehr mit ihr unternehmen. Ich wollte ihr zeigen, dass ihre Mutter nicht wegen ihr, sondern für sie gestorben war. Dass Tia nicht am Tod ihrer Mutter Schuld war.

Ich sah wieder zu Tia und seufzte leise. Ihre Haare hingen ihr schon wieder vor ihrem Gesicht. Sie verdeckten einfach ihr schönes Gesicht. Vorsichtig, aber ohne sie zu berühren, schob ich ihr ihre Haare so, dass sie ihr über die Schulter hingen.

Ich hörte Dans umschreibung von dem Wort "Hobbys".Grinsend nickte ich.
,,Schwimmen, ja! Ähm...ähm..." Ich deutete mit Gesten klettern an und machte dann einen Geparden nach, bevor ich eine streichelnde Geste machte.
Ja, ich hatte keine Angst vor Geparden...ihnen zeigen wer der Boss war -zumindest den Jungtieren- und schon wurden sie zahm.
,,Du?", fragte ich zurück, wie es bei ihm mit den gleichen Fragen aussah.

Bevor er antwortete, hob er seine Hand wieder und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Leicht verdattert folgte ich seiner Hand mit meinem Blick. Diesmal bemühte er sich mich dabei nicht zu berühren, obwohl auch die Haare zum Körper und somit zur "Berührung" gehörten. Erneut sah ich schnell zu Hunter.

Ich lächelte sie entschuldigend an.
"Entschuldige, aber ich mag es nicht, wenn deine Haare dein schönes Gesicht bedecken.", sagte ich und antwortete erst dann auf ihre Frage.

"Meine Lieblingsfarbe ist grün.", erklärte ich und zeigte dabei aufs Gras vor der Höhle. "Lieblingsblume habe ich keine.", grinste ich und dann antwortete ich auf die letzte Frage, "Ich mache gerne Sport. Ich spiele Fußball. Ich gehe gerne tanzen und ich habe immer sehr viel mit meiner Schwester Sarah unternommen."

Ich sah sie an und prüfte, ob sie alles verstanden hatte. Dass sie sich gerne mit Tieren umgab, wunderte mich nicht. Schließlich war sie ja damit aufgewachsen. Auch fand ich schön, dass sie gerne klettern ging. Denn dies setzte voraus, dass sie sehr gelenkig und sehr sportlich war, was sie mir ja auch schon bewiesen hatte, als sie das Blatt geholt hatte, um meine Wunde zu versorgen.

Verlegen strich ich mir selbst das Haar aus dem Gesicht, so dass es mir über eine Schulter glitt. Noch immer verlegen spielte ich mit meinen Haaren und flochte sie dann zu einem Zopf.
Schönes Gesicht hatte er gesagt...warum fanden mich alle so schön?

Jetzt beantwortete er mir doch meine Fragen, doch verstand ich das Letzte nicht. Was war "Sport" und "Fußball"? ,,Was das?", fragte ich erneut.
Ich lehnte mich etwas nach vorne, während ich immer wieder kurz zu Hunter sah.

Ich lachte leise, als sie mich nach der Bedeutung von Sport und von Fußball fragte. Seufzend suchte ich nach Worten, um es zu erklären.
"Schwimmen ist Sport zum Beispiel. Laufen gehört auch zum Sport. Fußball... Dabei muss man einen Ball in einen Kasten schießen. Vielleicht kann ich es dir ja irgendwann mal zeigen, wie man Fußball spielt.", lächelte ich hoffnungsvoll, doch glaubte ich nicht daran, dass ich das je dürfen würde.

Interessiert lauschte ich Dans Worten, als er mir die Bedeutung von "Sport" erklärte. Schwimmen was Sport? Interessant!
Zufrieden grinste ich, da ich wieder etwas gelernt hatte.
,,Ja!", stimmte ich sofort grinsend zu. Ich wollte so viel wie möglich lernen und wenn mir Schwimmen bzw. "Sport" schon so gefiel, dann war "Fußball" sicher auch lustig.

Nachdenklich strich ich über meinen frisch gebundenen Zopf, während ich Dan ansah. Was könnte ich noch fragen?

Grinsend sah ich Tia wieder an.
"Stell mir noch Fragen. Was möchtest du noch wissen? Versuche einfach, dich irgendwie auszudrücken. Irgendwie werde ich dich schon verstehen.", lächelte ich und sah sie abwartend an. Ich wollte einfach nicht, dass eine Pause zwischen unserer Unterhaltung entstand. Ich wollte ihre Stimme nie missen. Ich wollte mehr von ihr erfahren, doch mir fielen keine Fragen mehr an. Außerdem wollte ich ihr helfen, meine Sprache zu lernen.

Dan grinste mich an und bat mich dann, noch weitere Fragen zu stellen.
Für einen Moment überlegte ich.
,,Du Gefährtin?", fragte ich nach, ob er wie Hunter eine Gefährtin hatte.
Dann überlegte ich. Was noch?
,,Du kein Krieger...Jäger?Arbeiter?", was war er denn nun? Irgendwas musste er doch tun, dass er solche Muskeln hatte.
Um zu erklären was ich meinte, stupste ich mit meinem Zeigefinger gegen seine Bauchmuskeln und dann gegen seinen Arm.