Dorfplatz

Firstpost:

Ich hatte bereits das ganze Dorf abgesucht, doch keine Spur von Tia. Das war doch garnicht möglich. War sie etwa ohne mich los? Die Männer waren vor einiger Zeit los gezogen um zu jagen, dann war da dieser ziemliche laute Knall gewesen, der mich ziemlich erschreckt hatte, doch nach dem KNall war nichts mehr zu hören gewesen.
Ich suchte weiter nach Tia. Ob ich mich zum Strand stehlen sollte? Fragen ob jemand Tia gesehen hatte konnte ich nicht, wenn auffallen würde das sie mal wieder verschwunden war würde sie wieder mächtig ärger bekommen. Nicht mal Hunter war in der Nähe.
Frustriert schlich ich über den Dorfplatz.

cf Höhle

Wir kamen lange vor den Jägern an.
Seufzend ließ ich mich neben Melanie nieder und lächelte sie entschuldigend an, während ich mir die Haare aus dem Nacken strich, so dass sie mir seitlich über die Schulter fielen.
,,Entschuldige! Ich habe dich ganz vergessen...es ging alles so schnell...der Knall und...ich war so neugierig!", plapperte ich vor mich hin.
Sanft lächelte ich sie an und sah dann zu Hunter. Von Dan würde ich Mel wohl lieber nichts erzählen, zumindest vorerst. Sie war meine beste Freundin, aber es war sicherer für Dan, je weniger von ihm wussten. Kurze Zeit später stand ich wieder auf.
,,Warte eben...ich habe noch etwas zu klären.", bat ich Mel und ging zu Hunter.

,,Was machen wir jetzt mit Dan, wenn wir ihm Nahrung gebracht haben? Wir können doch nicht immer wieder zu ihm schleichen um ihm essen zu bringen? Vielleicht sollten wir...ihm...irgendwann...doch das Dorf zeigen!?"

Ich sah Tia nach und holte aus meiner Hütte Köcher und Bogen. Dann kam Tia wieder zu mir.
"Ich weis es nicht. Ich werde ihm das Dorf nicht zeigen Tia. Dein Vater hat es verboten. Ich bin mehr als dankbar, das ich hier sein darf. Wenn du es einem erlaubst, dann musst du es auch den anderen erlauben. Glaubst du wirklich, das er irgendwann jagen wird wie ich es tue? Das er sich so an das normale leben gewöhnen würde? Er ist an fließendes Wasser in seiner Hütte gewhnt, an ganz spezielles feuer in seiner Hütte, welches sie Glühbirnen nennen. Er hat immer frische Kleidung und sein Essen, das holt er aus einer großen Hütte. Er hatte noch viel mehr als ich.", sagte ich zu ihr und sah ihr in die Augen.
Ich war mir sicher das Daniel sich nicht an dieses Leben gewöhnen würde.

Erstpost

Ich war jagen gewesen was wie immer sehr viel Spaß gemacht hatte, doch tat mir meine Schulter nun wieder weh. Als ich zurück in unser Dort kam und die Beute zur Kochstelle gebracht hatte, gesellte ich mich zu Melanie, die auf dem Boden saß und zu Tia und Hunter hinübersah. Ich ging neben ihr in die Hocke und folgte ihrem Blick. "Denkst du auch das die beiden etwas ausgefressen haben, so wie sie tuscheln?" fragte ich grinsend und musterte meine Schwester. Oh ja, sie hatte definitiv irgendwas ausgefressen und es war wohl besser ich wusste nichts davon, sonst würde ich ihr die Hölle heiß machen. Natürlich war ich eher ruhig und gelassen, aber wenn ich erfahren würde, dass sie einen Gestrandeten gerettet hatte und ihm half? Würde ich auch da cool und gelassen bleiben? Natürlich mochte ich Hunter, aber er war so wie wir...fast jedenfalls. Seufzend rieb ich mit meiner einen Hand über meine Schulter. Ich hasste es, wenn sie schmerzte! Doch jammern würde ich nicht! "Was habt ihr beiden denn heute noch so vor?" fragte ich dann neugierig und lächelte zu Melanie hinüber. Ich wusste das Tia und sie die engsten Freundinnen waren, von daher...fragen kostete ja nichts. Es war immer gut Tia im Auge zu behalten.

Ich schreckte auf als Achek sich plötzlich neben mich hockte.
"Musst du dich immer so anschleichen?", fragte ich ihn lachend und sah zu ihm hoch. Tias Bruder war der einzigste Mann im Dorf, der mich interessierte. Ich folgte seinem Blick.
"Deine Schwester würde niemals etwas anstellen Achek, wie kommst du da nur drauf?", fragte ich ihn und zwinkerte ihm zu.
ich wusste wie sehr er Tia liebte, aber das er auch wollte, das seine Schwester sich wie eine Häuptlingstochter benahm.
"Ich weis nicht was wir heute noch vorhaben. Zur Zeit redet sie eher mit Hunter wie mit mir!", meinte ihc und sah zu ihm auf als er sich die Schulter rieb.
Ich drückte ihn sanft runter, so das er neben mir saß und sah mir seine Schulter an. Achke würde niemals zugeben, das er schmerzen hat, da war ich mir sicher. Also stand ich auf und holte frisches, kühles Wasser und ein Tuch, mit dem ich ihm begann die schmerzende Schulter zu kühlen.

"Ich und anschleichen? Vielleicht musst du nur genauer auf deine Umgebung achten." lachte ich amüsiert und grinste sie frech an. "Soso, würde sie nie? Und was war letztens als sie sich aus dem Dorf geschlichen hat um an den Strand zu gehen und wir sie alle suchen mussten, weil niemand wusste wo sie war?" fragte ich amüsiert und sah wieder zu meiner Schwester. "Und die paar Mal davor nicht zu vergessen." Im nächsten Moment wurde ich schon sanft von ihr auf den Boden gedrückt, überrascht sah ich zu ihr auf und blickte ihr nach, als sie kurz verschwand und dann mit einem Lappen und kühlem Wasser wieder kam. Sie legte das Tuch auf meine Schulter und kühlte sie somit. Ich atmete auf und lächelte sie sanft an. "Danke." lächelte ich und zog sie sanft an meine Brust. Ich liebte Melanie, ebenso wie ich Tia liebte. Sie war etwas ganz besonderes und ich würde auch ein Auge auf sie haben. Momentan fühlte ich mich eher wie ein Bruder für sie, doch das konnte sich natürlich noch ändern. Eines wusste ich aber schon jetzt, sie war unglaublich schön! Sanft drückte ich meine Lippen auf seine Stirn. "Du siehst gut aus, das Kleid steht dir!"

Seufzend fuhr ich mir durch mein Haar, als Hunter mir erklärte, dass Dan zu anders war, um das Leben hier auszuhalten. Ich biss mir nachdenklich auf meine Unterlippe, während ich zu ihm hoch sah. Dann würde er sterben!? Ich wollte nicht, dass dieser für mich fremde Mann starb. Er hatte etwas an sich, was mich anzog. Ob es einfach nur die Tatsache war, dass er wie Hunter nicht von hier kam?
,,Ich werde darüber nachdenken...", meinte ich deshalb einfach.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf sein Herz und lächelte. ,,Pass auf dich auf!", warnte ich ihn, bevor ich ihn dann einfach ziehen ließ, schließlich musste er jagen!

Ich sah mich im Dorf um, sobald Hunter verschwunden war und entdeckte meinen Bruder.
Na super, der hatte mir gerade noch gefehlt!
Schlendernd und unschuldig ging ich zu ihm und Mel. Anscheinend waren die beiden leicht beschäftigt, aber das schickte sich sowieso nicht, wenn man nicht fest zusammen war!
,,Sei mir gegrüßt, Brüderchen! Erfolgreiche Jagd gehabt?"

ich erstarrte, als Achek mich an seine Brust drückte und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Als er dann noch meinte, dass ich schön wäre und das Kleid mir stehen würde wurde ich rot.
Ich wollte gerade etwas antworten, als Tia zu uns kam. Verlegen rückte ich von Tias Bruder ab.
Ich hätte niemals gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde, an Ackes Brust gedrückt zu werden.
Tia sprach mit ihrem bruder also blieb ich stehen und kühlte weiter Acheks schmerzende Schulter.
"Wo geht Hunter denn noch hin?", fragte ich verwundert und sah Tia an.

Ich lachte leise, als Melanie mit einem Mal rot wurde und von mir abrückte. Na so was! Doch ich beschäftigte mich nicht weiter damit sondern sah zu Tia hoch. "Äußerst erfolgreich." grinste ich und zwinkerte ihr gut gelaunt zu, dann sah ich wieder zu Melanie die meine Schulter weiter kühlte. Leicht in Gedanken versunken musterte ich die lange Narbe. "Wie du weißt hab ich mich ja als Kind schon mit den fiesen Wildkatzen angelegt." scherzte ich. "Habt ihr Lust nachher mit mir an den Strand zu gehen?" fragte ich dann und sah die beiden neugierig an. Es war verboten ohne einen Krieger an den Strand zu gehen, daher machte ich mir auch immer extreme Sorgen, wenn eine der Mädchen - insbesondere Tia und Melanie - verschwunden waren. Ich fühlte mich einfach verantwortlich und wenn jemals etwas passieren sollte, würde ich mir das niemals verzeihen. Als Melanie dann fragte, wohin Hunter denn noch ging, blickte ich wieder zu Tia. "Jagen denke ich oder?"

Interessiert sah ich zu, wie Mel die Schulter meines Bruders kühlte, nachdem sie deutlich rot geworden war. Aha! Das war wirklich etwas, worüber ich mit meiner Freundin reden sollte. Hatte sie sich meinen Bruder etwa als Gefährten ausgeguckt? Bei einem Häuptlingssohn war es wohl eher so, dass er wählte. Vielleicht sollte ich meinen Bruder mal aushorchen!? Alt genug für eine Gefährtin war er ja alle male! Ich grinste vor mich hin.
Ach wollte zum Strand? Mein Blick fiel auf Mel. Vielleicht sollte ich den beiden die Chance geben alleine zu sein? Dann würde wenigstens auch nicht auffallen, wenn ich mit Hunter verschwand. Ich schüttelte meinen Kopf scheinbar nachdenklich. ,,Nein danke, mir ist heute nicht nach schwimmen zumute. Dem Knall nach zu Urteilen werden bald sicher Leichen oder "Flugzeug"-Teile angeschwemmt...", erklärte ich als Ausrede.

Mel sah Hunter hinterher und fragte natürlich sofort wo er hin wollte, sofort darauf riet Achek, dass er jagen ging.
Ich nickte erneut. ,,Ja, er hat vorhin irgendwas darüber gesagt, dass er mal wieder selbst etwas fangen möchte.", erklärte ich ruhig, bevor ich gegenüber von Ach und Mel platz nahm. Jetzt hieß es auf Hunter warten...

Ich hörte den beiden zu. Tia wollte nicht mit zum Strand? Ob ich mit Achek alleine gehen sollte?
"Ich würde gerne mit zum Strand gehen, ich war ewig nicht mehr dort!", meinte ich begeistert und sah Achek an.
Dann musterte ich Tia. Irgendetwas war im Busch, da war ich mir sicher. Wenn Hunter wirklich jagen gehen wollte, dann wäre er heute Morgen mit den Kriegern gegangen. Außerdem war er einer der besten Jäger des Stammes und brachte oft beute mit ins Dorf.
Weshalb also ging er jagen?
Ich warf Tia einen fragenden Blick zu.

Ich runzelte leicht meine Stirn, als Tia zwischen mir und Mel hin und her sah. Was denn? Doch ich sparte es mir, ihr einen fragenden Blick zuzuwerfen. Ich würde ohnehin keine Antwort erhalten, da war ich mir ziemlich sicher. Ich war ziemlich erstaunt als Tia ablehnte und meinte, dass sie keine Lust auf den Strand hätte. Oha! Seit wann denn das? Doch dann nickte ich und grinste, als Melanie meinte, dass sie gerne mitkommen würde. "Schön." Zu zweit war es wirklich wesentlich besser als alleine an den Strand zu gehen. "Mhm, war ein ziemlich lauter Knall, vermutlich werden auch wieder hübsche Sachen für euch angeschwemmt." grinste ich und meinte damit natürlich die Koffer, in denen sich die hübschen Klamotten befanden. Über Hunter dachte ich noch etwas nach, doch ich fand es nicht ungewöhnlich, dass er jetzt noch jagen ging. Wenn ich wirklich in Jagdlaune war, brachte ich auch meine Beute hierher und machte mich erneut auf. Wenn Hunter vorhin nicht mitgekommen war, verstand ich, dass er jetzt ebenfalls ein paar Tiere erlegen wollte.

Zufrieden lächelte ich, als Mel Achek bat trotzdem mitkommen zu dürfen.
Na das passte doch perfekt! Dann hatten die beiden wenigstens etwas Zeit für sich...und Achek war von mir und Hunter abgelenkt.
Mein Blick wanderte zu Mel, die mich lauernd ansah. Ohoh, anscheinend ahnte meine beste Freundin, dass irgendwas los war. Das war ein Nachteil daran, dass man zusammen aufwuchs...man kannte den anderen einfach in und auswendig.
Da ich sie nicht hineinziehen wollte in die Sache, aber sie nunmal so neugierig war, warf ich einen deutlichen Blick von ihr zu Achek und wieder zurück.
Für Außenstehende war es sicher ein ganz normaler Blick, aber eine so gute Freundin würde in diesem Blick deutlich "Frag nicht, dann Frag ich auch nicht nach dir und Ach" verstehen.

Ich lehnte mich etwas zurück, während ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. ,,Mh, ja! Wenigstens ein Vorteil...du weißt ja...alles blaue zu mir.", lächelte ich Ach an. Ich angelte mir meistens die blauen Teile...und zwar alle Blautöne. Ich liebte diese Farbe einfach!
Immer wieder sah ich zum Rand des Dorfes. Wann kam Hunter wieder?

"Du kannst die blauen teile gerne haben, solange noch etwas für mich übrig bleibt!", meinte ich und lachte.
Ich freute mich schon darauf, mit Achek an den Stran dzu gehen.
Als Tia mir einen Blick zuwarf und dann zu Achek sah wurde ich rot und senkte meinen Blick. Natürlich hatte Tia es bereits bemerkt. Typisch für sie.

Ich seufzte leise und ließ meinen Blick schweifen um zu überprüfen ob hier alles in Ordnung war. Genau das war der Fall, also wäre es nachher kein Problem an den Strand zu gehen. Ich freute mich schon! "Du und dein Blautick, aber die Farbe steht dir auch am besten." ich zwinkerte meiner kleinen Schwester zu und nahm dann das mittlerweile warme Tuch von meiner Schulter. Vorsichtig ließ ich sie kreisen und lächelte. Es war bei weitem nicht mehr so schmerzhaft wie zuvor noch und nachher würde das kühle Wasser weiter dazu beitragen, dass der Schmerz verschwand. Ich wusste nicht genau warum der Schmerz kam und ging, aber es kümmerte mich auch nicht weiter, ich hatte mich schlicht und einfach daran gewöhnt. Mein Blick fiel genau in dem Moment wieder auf Melanie, als sie rot anlief. "Was hast du?" fragte ich leicht verwirrt und musterte sie prüfend.

Lachend sah ich meinen Bruder an.
,,Siehst du und genau deshalb mag ich blau gleich nochmehr.", zwinkerte ich ihm ebenfalls zu. Mein Blick glitt zu Mel, die schon wieder rot wurde.
Seufzend verdrehte ich meine Augen. Oh man! Sie benahm sich ja wie ein kleines Mädchen! Ob das die Liebe war? Nun war mein Blick eher musternd und interessiert. Könnte es etwa sein, dass meine Freundin sich verliebt hatte?
Mh, wer weiß!? Ich persönlich kannte dieses Gefühl nicht...zumindest glaubte ich nicht, dass ich es kannte. Niemand hatte es mir je erklärt.
Nachdenklich strich ich mir durch mein Haar, bevor ich zu Ach sah.
Er fragte Mel doch tatsächlich was sie hatte!? Oh Herr! Anscheinend hatte auch mein Bruder keine Ahnung von verliebt sein.

Mein Blick glitt wieder zum Rand des Dorfes. In Ordnung, langsam wurde es wohl zu auffällig. Schnell wandte ich meinen Blick ab. Nicht, dass nachher einer noch wer weiß Gott was von mir und Hunter dachte!
,,Weißt du wo Vater ist?"

Ich nahm Achek schnell das Tuch ab und brachte es zusammen mit dem Wasser weg. Dann kam ich zurück.
Achek fragte mich was ich hätte, als ich rot wurde und ich sah zu ihm auf.
"Ach nichts, ich hab gerade nur an etwas gedacht!", sagte ich schnell und beobachtete Tia. Ihr Blick ging immer wieder zum Dorfrand. Wartete sie auf Hunter? Ich wusste, das Tia den jungen Mann sehr mochte konnte mir jedoch nicht vorstellen, das sie ohne Erlaubnis ihres Vaters einen gefährten und dazu noch Hunter wählen würde.
Als sie fragte ob Achek wisse wo der Häuptling sei sah ich ihnren Bruder an.

"Jaja du hast schon immer gewusst was dir steht." kommentierte ich trocken und sah zu meiner Schwester. In der Tat wusste sie so gut wie immer, was sie wollte und das war beispielsweise auch, dass sie niemals Vaters Platz einnehmen wollte. Ich fragte mich warum, denn so schlimm war es nun wirklich nicht. Natürlich hatte man eine Menge Verantwortung und Verpflichtungen ohne Ende, dennoch...die anderen sahen zu einem auf und hatten wirklich sehr viel Respekt! Ich fand es nicht schlimm, dass ich irgendwann der Häuptling werden würde. Als Tias Blick schon wieder zum Waldrand glitt, zog ich eine Braue hoch. "Wartest du auf Hunter oder warum starrst du immer wieder auf den Fleck Wald, in dem er verschwunden ist? Du führst doch was im Schilde!!" kam es dann sehr misstrauisch von mir. So verhielt sich Tai sonst nicht!! Irgendwas war da doch im Busch! Doch Melanie lenkte mich wieder ab, indem sie sich erhob und den Lappen und das Tuch wegbrachte. Als sie sich wieder zu uns gesellte, meinte sie es wäre nichts und so zuckte ich nur mit den Schultern. Okey, weiter fragen würde ich nicht! Dann kam auch schon von meiner Schwester die Frage, wo Vater steckte. "Er ist in seiner Hütte, warum fragst du? Er wollte später mit dir sprechen, frag mich nicht warum."

Ich legte meine Hand kurz auf Tias Hand und lächelte sie an, dann lief ich davon in den Wald zum jagen.
Es brauchte nicht lange und ich fand die Spur eines Huftieres. Dieses Tier richtig zubereitete würde Dan einige Zeit etwas zu essen bringen.
Ich folgte der Spur und war schon bald erfolgreich. Ein gezielter Schuss mit dem Pfeil und das Tier brach sofort Tod zusammen.
Laut dem Stand der Sonne war bereits eine knappe Stunde vergangen.
Ich steckte den Pfeil zurück in den Köcher, hängte mit den Bogen um und schulterte meine Beute. Dann trat ich den Weg zurück zum Dorf an.
Es dauerte nochmals eine knappe halbe Stunde bis ich wieder im Dorf war.
Ich trat auf den Dorfplatz und nickte Achek zu. Tias Bruder und ihc kamen gut aus.
Kurz warf ich Tia einen Blick zu, ehe ich begann das Tier zu häuten.

Mein Blick glitt zu Mel, die eher ruhig war.
Woran sie wohl dachte?
Sonst kannte ich sie gar nicht so ruhig und zurückhaltend...
Ich bemühte mich nicht mehr zum Waldrand zu sehen, aber anscheinend war es zu spät, denn Achek hob seine Augenbraue und sah mich an. "Wartest du auf Hunter oder warum starrst du immer
wieder auf den Fleck Wald, in dem er verschwunden ist? Du führst doch
was im Schilde!!" , kam es von ihm, woraufhin ich nur stur meinen Kopf schüttelte. ,,Natürlich führe ich nichts im Schilde! Ich...ich warte auf Hunter, ok?"
Mit leicht verschränkten Armen sah ich meinen Bruder an. Das hatten wir beide anscheinend von unserem Vater geerbt.
Achek antwortete mir, dass der Häuptling in seiner Hütte war, doch fügte er sofort noch hinzu, dass er mich eh sprechen wollte. ,,Ohoh...", entwich es mir.
Wenn Vater mich rufen ließ, konnte das nichts gutes bedeuten! Auf jeden Fall würde ich am besten sofort zu Vater gehen, bevor er auf die Idee kam mich zu rufen wenn ich verschwinden wollte!

Ich biss mir auf meine Unterlippe und stand auf.
,,Dann werde ich ihn besser nicht warten lassen...", meinte ich und machte mich dann auf den Weg zu der Hütte unseres Vaters.
Vorsichtig blieb ich am Eingang stehen. ,,Vater!?"

Ich hörte den beiden nur zu und seufzte dann. Was sollte ich denn auch sagen? Die beiden redeten über ihren Vater, da konnte ich nicht wirklich mitreden.
Ich sah HUnter mit Beute wiederkommen und wie er begann das Tier zu häuten. Ich sah ihm zu. Seine Bewegungen waren schnell sauber und geschickt. Er wusste genau was er tat. Wenn man es nicht wusste, konnte man wirklich denken, das er auf der Insel geboren war.
Als Tia zu ihrem vater ging sah ich ihr nach.
Hoffentlich war es nichts schlimmes. Ihr Vater pochte schon lange darauf, dass Tia sich endlich einen gefährten suchte. Merkwürdig, das er Achek nicht dazu drängte.
Ich sah den Häuptlingssohn an.
"Wann hast du denn vor an den Stran dzu gehen Achek?" , fragte ich ihn und sah zu ihm hoch.

Ich lachte leise, als Tia gleich schuldbewusst dreinsah. Also hatte sie doch etwas angestellt, doch ich sagte nichts mehr dazu, denn sie stand auch schon auf und machte sich auf den Weg zu unserem Vater. Es konnte natürlich auch sein, dass er sie wieder einmal bat, sich endlich einen Gefährten zu nehmen. Auch bei mir fing er schon langsam an zu meckern, aber ich ließ mich nicht hetzen. Ich wollte nicht mit irgendjemandem zusammen sein! Dann kam Hunter wieder und fing an seine Beute zu häuten. Ich beobachtete ihn dabei und grinste in mich hinein. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie bescheuert er sich am Anfang angestellt hatte, aber nun war er wirklich schon einer von uns, was mich insgeheim stolz machte. Ich hatte ihm damals auch geholfen und ihm beigebracht, wie alles ging. Zwar war ich jünger gewesen, aber nicht minder begabt! Doch Melanie riss mich erneut aus den Gedanke und ich sah zu ihr. "Wenn du möchtest können wir gerne jetzt gehen. Tia scheint ja beschäftigt. Vermutlich will er wieder wissen ob sie nun bald einen Gefährten hat oder nicht. Mir liegt er in den letzten Tagen auch schon immer damit in den Ohren." Ich verdrehte meine Augen und stand auf, dann klopfte ich mir den Dreck von meinen Sachen und hielt ihr meine Hand hin um sie hochzuziehen.

Nach einer halben Ewigkeit kam ich aus der Hütte meines Vaters wieder nach draußen. Zum gefühlten hundertsten Male hat er mich gebeten mir doch bitte einen Gefährten zu suchen. Seufzend hatte ich zum hundertsten Male zugestimmt mich umzusehen.

Nun strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht. Warum Vater wohl immer dringender darauf bestand? War er etwa nicht bei bester Gesundheit? Ich sollte auf jeden Fall einmal mit Achek darüber reden!
Erneut seufzend sah ich mich im Dorf um. Achek und Mel machten sich schon auf den Weg und mein Blick fiel auf Hunter. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich ihn mitten in unserem Dorf sah, wie er ein Tier häutete. Es sah überhaupt nicht mehr merkwürdig aus! Er gehörte einfach dazu.
Etwas aufgewühlt durch das Gespräch mit Vater setzte ich mich zu ihm.
,,Anscheinend eine erfolgreiche Jagd gehabt?!", stellte ich mehr fest, als es zu sagen. Ich musterte das Tier mit einem gekonnten Blick. Richtig zubereitet würde Dan genug zuessen haben für die nächsten Tage!
Dankend lächelte ich Hunter zu. ,,Danke...", sprach ich es in seiner Sprache aus.

"Ja, Tia hat es mir gesagt, wieso ist euer Vater plötzlich so darauf erpicht, das ihr eure Gefährten findet? Meiner fragt zwar auch mal, aber nicht so oft wie euer!", meinte ich und sah ihn fragend an.
Dann nahm ich seine Hand entgegen und lies mich hochziehen.
"Danke! Wir können gerne los gehen!", meinte ich und sah ihn lächelnd an.
Oh ja, ich freute mich wirklich auf den Tag am Strand mit ihm.
Tia kam wieder aus der Hütte ihres Vaters und setzte sich zu Hunter.

Hunter:

Ich sah auf als Tia zu mir kam und nickte.
"Ja, wie du sehen kannst. Was hat dein Vater von dir gewollt?", fragte ich sie interessiert und wischte mir schnell den Schweiß von der Stirn.
Dann arbeitete ich weiter und begann das Tier zu zerteilen.
Das Fleisch legte ich auf eine Mätte aus Bambus und Stroh. Zubereiten musste Tia es, das würde ich nicht auch noch machen. Sie war darain geübter wie ich.
"Der Kerl kann froh sein das du mich darum gebeten hast. Wenn dein Vater davon Wind bekommt, bekommst du und auch ich mächtig ärger!", meinte ihc und sah sie an.

Ich seufzte leise. "Er ist der Meinung, wir wären nun im richtigen Altern..." ich verdrehte nur die Augen. "Ehrlich...alles was Recht ist, ich unterstütze ihn und höre auf ihn, aber eine Frau lasse ich mir gewiss nicht aufs Auge drücke, es ist und bleibt meine Entscheidung wen ich für mich wähle oder nicht?" fragend sah ich Melanie an und blickte dann kurz zu Hunter und Tia. Vermutlich hatte Vater ihr nur auch wieder gepredigt, dass sie sich umsehen sollte. Langsam ging es mir wirklich auf die Nerven, aber ihm das ins Gesicht sagen? Besser nicht! Wenn es nach meinem Vater ginge, hätte ich vermutlich schon einen Nachkommen, aber da konnte er noch lange warten! Leise lachte ich. "Wer weiß, vielleicht bekommt er ja bald seinen Willen."

Ich fuhr mir durch mein Haar und zwirbelte eine Haarsträhne nachdenklich um meinen Finger, während ich Hunter ansah.
,,Das übliche...er drängt mich noch immer mir einen Gefährten zu nehmen.", antwortete ich ihm, bevor ich seufzte.
,,Weißt du...er versteht es einfach nicht! Entweder er schlägt jemanden vor, den ich nicht möchte oder er wäre niemals mit meiner Auswahl zufrieden...",fügte ich leise hinzu. Hunter fing an das Fleisch in Stücke zu zerteilen. Schnell stand ich auf und suchte mir alles zusammen was ich brauchte. Ich entfachte ein Feuer und bereitete das Fleisch zu, während ich immer wieder zu Hunter sah.

,,Warum hilfst du mir dann? Du könntest jederzeit einfach so tun, als wüsstest du nichts! Dann würde nur ich bestraft werden."

"Ja, da hast du wohl recht. Hunter hat erzählt, das da wo er her kommt, es soetwas nicht gibt. Da können Männer sogar mehrere Frauen haben, auch wenn die Frau nicht gestorben ist und umgekehrt genauso.", erzählte ich ihm und sah ihn an.
"Sollen wir dann zum Strand?", fragte ich nochmal vorsichtig nach.
Ich war mir sicher, das Hunter und Tia nachher aus dem Dorf verschwinden würden.
Acheks letzter Satz lies mich aufhorchen.
"Hast du denn bereits gewählt?", fragte ich nach einiger Zeit leise und sah vorsichtig zu ihm rüber.

Hunter:

"Hast du denn bereits eine Wahl getroffen?", fragte ich schienbar unbeteiligt und zerlegte weiter meine Beute. Als ich komplett fertig war ging ich zum See und wusch mir das Blut von den Armen. Dann ging ich zu Tia zurück.
"Warum ich dir helfe? Weil ich dich mag Tia. Außerdem habt ihr mir beigebracht, das man in einem Stamm immer zusammen halten muss, egal ob in guten oder schlechten Zeiten.", sagte ich leise und sah sie an.
Sie war so schön, aber sie würde mich niemals erwählen. Keine Frau des Stammes würde mich erwählen.
Ich seufzte leise. In Amerika hatte ich eine Freundin gehabt und wenn ich ehrlich war sehnte ich mich nach Nähe, nach einer Frau, die Nachts neben mir einschlief und die ich im Arm halten konnte.
Frustriert sah ich ins Feuer.

"Hmm...in jeder Kultur wird es wohl anders sein, aber ich finde eine Verbindung sollte schon bis ans Lebensende währen." machte ich meinen Standpunkt klar und sah sie neugierig an. "Würde es dir denn besser gefallen, wenn es so wäre wie Hunter es erzählt hat?" Es war interessant zu wissen was und vor allem wie sie darüber dachte! Als sie fragte, ob wir jetzt an den Strand wollten, nickte ich und ging neben ihr her. Ihre nächsten Worte ließen mich kurz Inne halten, ehe ich wieder weiter neben ihr her ging und darauf achtete, dass kein wildes Tier auftauchte, wenn, dann würde es meinen Speer zu spüren bekommen. Hatte ich mich denn schon entschieden? Nicht ganz...oder doch? "Ich weiß es ganz ehrlich noch nicht Melanie...möglicherweise." antwortete ich dann und lauschte kurz, als ich ein rascheln hörte. Doch es bestand keine Gefahr für uns, also führte ich sie weiter bis wir den Strand erreicht hatten.

tbc Strand

Nun war es an mit rot zu werden. Ohje! Gott sei Dank ging in diesem Moment Hunter zum See um sich das Blut abzuwaschen und ich konnte mich mit dem Essen machen ablenken. Sobald er wieder da war, war meine Ruhe wieder da und ich konnte Antworten ohne gleich wieder rot zu werden. Vorsichtig nickte ich. ,,In gewisser Weise schon...aber ich bin mir noch nicht hundertprozentig sicher. Ich möchte...ich möchte einfach einen Gefährten aus voller Liebe wählen, vor allem soll auch er mich lieben.", erklärte ich leise, bevor ich zu Hunter sah.
Er erklärte mir gerade, wieso er das für mich tat. Ich lächelte ihn sanft an.

Sobald das Essen fertig war füllte ich es in eine Schüssel und löste dann das Feuer. Deutlich hörte ich sein Seufzen. ,,Woran denkst du, dass es dir das Herz erschwert?", fragte ich interessiert, bevor ich zum See ging und alles wusch.
Danach brachte ich alles zurück, nahm die Schüssel und sah Hunter abwartend an. ,,Von mir aus können wir los...", meinte ich leise, während ich mich umsah, ob auch niemand zu uns sah.

"Nein, ich finde man sollte sich gut überegen wen man als Gefährten wählt. Es sollte keine kurze geschichte sein, sondern etwas für die Ewigkeit!", meinte ich und sah ihn ernst an. "Man kann doch auch keine Kinder groß ziehen, wenn man sich nicht wirklich liebt und nicht zusammen bleibt!", fügte ich leise hinzu.
Ich hörte seinen Worten zu und lauschte dann ebenfals dem Rascheln.
"Du solltest dir wirklich sicher sein!", sagte ich für ihn kaum hörbar und folgte ihm wie ein Schatten.
Ich mochte Achek wirklich sehr.

tbc Strand

Ich sah sie aufmerksam an.
Einen Gefährten aus wahrer liebe. Die Eingeborenen dachte so viel anders über die Liebe wie die Menschen aus meiner Welt.
Ich strich Tia sanft eine Strähne aus dem Gesicht.
"Wähle gut Tia. Viele Männer würden sich darum reißen, dein Gefährte zu werden. Hör auf das was dein Herz und dein Bauch dir sagen. Dann wird auch dein Vater dir nicht wiedersprechen, da bin ich sicher.", meinte ich leise und sah sie an.
Dann griff ich zum Speer und nickte.
"Gut, lass uns gehen!", meinte ich und verließ ihr vorran das Dorf.
Schnell und unentdeckt betraten wir den Wald und liefen geschickt zur Höhle.

tbc Höhle

Meine Augen schlossen sich automatisch, als Hunter mir eine Strähne aus dem Gesicht strich. Es fühlte sich unglaublich gut an.
Mein Herz machte einen Hüpfer, bevor es raste. Oh! War ich etwa dabei mir sicherer zu werden in meiner Wahl? Ich sah Hunter lächelnd in die Augen.
,,Ich denke schon, dass ich gut wählen werde.", erwiderte ich ruhig.
Hunter war ein guter Mann und ein noch besserer Krieger! Auch wenn er nicht bei uns geboren wurde, war er ehrhafter als all die anderen Männer hier -außer meinem Bruder- mein Vater könnte mit dieser Wahl einfach nicht unzufrieden sein. Allerdings würde ich es trotzdem noch herauszögern. Ich wollte nicht schon gebunden sein!

Hunter nahm sein Speer und wir verließen das Dorf.
tbc: Höhle

cf Strand

Ich drückte Melanies Hand, als wir aus dem Wald traten und hielt sie weiter in meiner. Suchend sah ich mich erst nach meiner Schwester um, doch sie war nicht da! Ebenso wie Hunter! Ich seufzte leise. Hoffentlich gab das nicht noch mal Stress! "Kannst du sehen wo Tia ist? Sie muss hier doch irgendwo sein..." meinte ich an Melanie gewandt und sah sie bittend an. Ich würde erst mit meinem Vater alleine reden und sie wenn er wollte dann zu uns holen! Lächelnd strich ich über ihre Wange und sah sie sanft an. Mir entging nicht das einige Blicke auf uns gerichtet waren, doch als ich dann zu den anderen sah, wandten sie sich schnell ab oder gaben sich schwer beschäftigt. Ich lachte leise und verdrehte die Augen. "In Ordnung?" fragte ich dann und sah sie an. Ich wollte nichts machen, womit sie nicht einverstanden war!

cf Strand

Auch ich sah mich nach meiner besten freundin um, konnte sie jedoch auch nirgends entdecken.
"Gut, ich werde nach ihr sehen!", stimmte ich zu. Auch mir waren die Blicke der anderen aufgefallen. Dich nach einem Blick von Achek wanten sie ihre Blicke wieder ab.
"Was wenn sie... naja, mit Hunter unterwegs ist?", fragte ich ihn und sah ihn fragend an.

"Sieh nur im Dorf nach ihr, sollte sie nicht hier sein, wird sie nachher Ärger bekommen. Und so wie es aussieht Hunter auch." seufzte ich leicht genervt! Ich hatte gedacht ihm vertrauen zu können, aber so wie es aussah heckte er ZUSAMMEN mit meiner Schwester etwas aus, dass mir gar nicht gefiel und ein riesiger Minuspunkt war! Ich mochte Hunter wirklich, aber sollte ich herausfinden - und das würde ich - das die beiden etwas unrechtes taten, würde er dafür büßen, ebenso wie meine Schwester! "Sollte sie nicht hier sein suche ich sie nachher. Wenn sie wieder in die Stadt kommt, schick sie bitte sofort zu mir!" So ein Verhalten ging überhaupt nicht! Missbilligend sah ich mich erneut um und schüttelte den Kopf. Was hatte sie nur schon wieder!! Doch dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Mel und strich zart über ihre Wange. "Bis gleich." Mit diesen Worten löste ich mich von ihr und suchte meinen Vater auf. "Vater?" fragte ich dann, nachdem ich seine Hütte betreten hatte. "Dürfte ich etwas von deiner Zeit in Anspruch nehmen?"

First Post

Nachdenklich strich ich immer wieder über den Stab, den ich als Gehhilfe und Zeichen des Häuptlings benutzte.
Meine Kinder machten mir wirklich kummer. Keiner von beiden hatte sich bis jetzt einen Gefährten gewählt oder zumindest mir das Gefühl gegeben eine gute Wahl zu treffen. Natürlich sah ich immer wieder die Blicke meiner Kinder, wie sie über unsere Brüder und Schwestern schweiften, doch blieben sie eher nirgendwo länger. Seufzend trat ich aus meiner Hütte und wurde sofort mit vielen lächelnden Gesichtern begrüßt.
Was sollte das nur werden, wenn ich nicht mehr da war?

Mein Blick schweifte über den Platz und blieb an meinem Sohn hängen.
Er sah seinerseits immer wieder zu meiner Hütte. Ob er etwas wollte?
Schon kurz darauf trat er zu mir und fragte ob er etwas von meiner Zeit haben dürfte. Ich nickte und ging zurück in die Hütte.
Mit Hilfe des Stabes setzte ich mich und sah meinen Sohn an.
,,Was betrübt dein Herz, mein Sohn?"

Vater fand Zeit für mich und ging zurück in seine Hütte. Ich sah noch einmal kurz zu Melanie zurück und lächelte sie sanft an, ehe ich ihm folgte und mich ihm gegenüber setzte. "Es ist alles in Ordnung Vater." beruhigte ich sofort auf seine Frage hin, was mein Herz betrüben würde. Mir ging es gut! Sehr gut sogar! Ich war allerdings etwas angespannt. "Ich wollte dir mitteilen das ich eine Wahl getroffen habe was meine Gefährtin anbelangt." fing ich dann vorsichtig an und sah zu meinem Vater. Wie würde er wohl reagieren? Ich war wirklich extrem nervös, was ich mir allerdings nicht anmerken ließ. Ein Krieger ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und schon gar nicht von seinem eigenen Vater! Ernst sah ich Dyami in die Augen und wartete auf eine Reaktion. In Gedanken betete ich, dass Melanie Tia und Hunter fingen möge! Ansonsten würde ich wirklich ein erstens Wörtchen mit Hunter sprechen müssen, ganz zu Schweigen von meiner Schwester! Sie konnte nicht einfach verschwinden ohne jemandem zu sagen wohin!! Das ging so nicht!

Meine Augenbrauen hoben sich, als mein Sohn mir tatsächlich mitteilte, dass er die Wahl getroffen hatte sich eine Gefährtin zu nehmen.
,,So? Und wen schlägst du als Gefährtin vor?", fragte ich interessiert.
Es erfreute mein Herz, dass mein Erstgeborener sich eine Gefährtin gesucht hatte, aber natürlich würde auch ich noch ein Wort mitreden. Es könnte ja schließlich sein, dass er jemanden wählte der unpassend als zukünftige Frau wäre!

Mein Vater wollte wissen, auf wen meine Wahl gefallen war und ich unterdrückte ein Seufzen. "Melanie Redwood." meinte ich dann und musterte meinen Vater prüfend. Ich war darauf gefasst, dass Widerspruch kommen würde. Doch ich würde dagegen halten! Ich wollte nur sie und sollte mein Vater etwas dagegen haben, würde er sich einen anderen suchen müssen! Ich würde von dieser Wahl nicht abrücken!! Meine Wahl war gefallen! Ebenso wie ihre. "Ich hoffe du akzeptierst meine Entscheidung."

Nachdenklich fuhr ich mir über mein Kinn.
Melanie...sie war ein gutes Mädchen! Ihr Vater war einer meiner besten Krieger und ein guter Freund und ihre Mutter hatte meine Kinder mit aufgezogen.
,,Denkst du nicht, dass sie dir zu nah steht?", ließ ich ihn überlegen.
Sie waren immerhin fast wie Geschwister aufgewachsen!

Ich besah mir meinen Häuptlingsstab und sah dann an Achek vorbei nach draußen, wo ich deutlich Melanie sehen konnte.

Natürlich hatte Vater einen Einwand, wie hätte es auch anders sein können! Ich strafte meine Schultern. "Natürlich war sie eine Zeit lang wie eine Schwester für mich, dennoch ist meine Wahl auf sie gefallen. Und ich werde sie auch nicht ändern Vater, entweder Melanie oder keine!" versetzte ich mit Nachdruck und sah ihm fest in die Augen. Ich musste kein Häuptling sein! Ich konnte auch ein einfacher Krieger sein wenn es sein musste. Doch ob Vater DAS wollte? "Billigst du meine Wahl oder nicht?" fragte ich direkt und knapp. Ich wollte nicht um den heißen Brei reden! Entweder ja oder nein! Immer noch ernst lag mein Blick auf meinem Vater. Die Spannung in mir wuchs mehr und mehr und ich hatte Mühe ruhig zu bleiben, doch äußerlich war ich immer noch völlig gelassen. Innerlich allerdings brodelte es!

Ich sah meinen Sohn mit strengen Blick an.
Er sprach für meinen Geschmack eindeutig mit zu wenig Respekt!
Auch wenn er selbst einmal Häuptling sein würde, war immer noch ICH zur Zeit an der Machtposition und er war dazu auch noch mein Sohn.
,,Zügel dich!", warnte ich ihn deshalb.
Nachdenklich rieb ich erneut über mein Kinn und nickte dann. ,,Ich werde mit Melanie und ihrem Vater darüber reden...schick die beiden zu mir."
Schließlich musste nicht nur ich zustimmen, sondern auch ihr Vater und wenn Melanie meinen Sohn nicht wollte, würde ich ebenfalls niemals zustimmen, denn es würde Kummer über sie beide bringen.

Ich senkte meinen Blick, als mich mein Vater maßregelte. "Verzeih..." entschuldigte ich mich und es war ernst gemeint. Die gesamte Situation war nur nicht sehr leicht für mich! Dann nickte ich. "Natürlich!" schnell stand ich auf und blieb dann doch am Eingang der Hütte noch einmal stehen. "Mein Herz gehört ihr." ließ ich ihn noch mit leiser Stimme wissen, ehe ich aus der Hütte traf und zurück zu Melanie ging. "Er will dich und deinen Vater sprechen." ich lächelte sie sanft an. Hoffentlich hatte ihr Vater nichts dagegen! Vater hatte immerhin nicht sofort abgelehnt, also nahm ich an das er ernsthaft darüber nachdachte. "Er weiß das mein Herz dir gehört." ließ ich sie noch wissen und sah sie mit einem intensiven Blick an. Ich spürte den Blick meines Vaters in meinem Rücken, daher berührte ich Melanie nicht. Vorerst...

Ich nickte kurz um Achek zu zeigen, dass ich ihm verzieh.
Er war jung...und in gewisser Weise war auch er seiner Mutter sehr ähnlich. Genau wie Tia hatte er seinen eigenen Willen und konnte sehr impulsiv sein. Trotzdem war er ein guter und ruhiger Krieger wie ich. Seufzend fuhr ich mir durch mein Haar, als ich Acheks letzte Worte hörte. Er hatte sein Herz also verschenkt!? Dann konnte ich für ihn nur noch hoffen, dass es seiner Gefährtinnenwahl ebenfalls so ging. Ihr Vater würde sicher sofort zustimmen, denn schließlich ging es um den Sohn des Häuptlinges, was ein großes Geschenk war.

Ich sah Achek auf mcih zukommen und sah ihn erwartungsvoll an. Dann sagte er das mein Vater und ich zum Häuptling sollten und ich nickte. Schnell holte ich meinen Vater, sah dann noch einmal zu Achek und betrat mit meinem Vater die Hütte des Häuptlings. Kurz verneigten wir uns. Ich stand ein Stück hinter meinem Vater, wie es sich gehörte.
"Ihr wolltet uns sprechen Dyami?", fragte mein Vater und sah dan Häuptling freundlich an.

Es dauerte nicht lange und Melanie und ihr Vater betraten meine Hütte.
Ich breitete meine Arme zur freundlichen Geste aus und deutete auf die Sitzkissen vor mir. ,,Echnat mein Freund!", begrüßte ich ihn.
Sobald die beiden saßen, wandte ich meinen Blick kurz zu Melanie, bevor ich wieder zu Echnat sah, wie es sich gehörte.
,,Echnat...ich wollte dir eine freudige Nachricht bereiten. Es geht um meinen Sohn...er bat mich mit dir und deiner Tochter über etwas zu reden.", fing ich an.
Ich drehte meinen Stab, bevor ich weitersprach.
,,Achek hätte Melanie gerne als Gefährtin..."

cf Höhle

Hunter und ich kamen zusammen am Dorfrand an.
Da ich nicht wollte, dass alle im Dorf etwas falsches dachten, wandte ich mich zu ihm. ,,Warte noch etwas, bevor du nachkommst.", bat ich ihn und huschte dann ins Dorf, als wäre ich gar nicht weg gewesen.
Summend schlenderte ich durch das Dorf, als ich plötzlich sah, dass Melanie und ihr Vater in der Hütte meines Vaters waren.
Meine Augenbraue hob sich skeptisch. Mein Blick suchte Achek. Sobald ich ihn fand ging ich zu ihm. ,,Was ist passiert?"

Ich sah Melanie und ihrem Vater nach und wandte mich dann um, um mich noch weiter nach Tia umzusehen, doch ich fand sie nirgends. Langsam wurde ich richtig wütend! Als ich sie dann auf mich zukommen sah, war mein Blick kühl. "Wo warst du?" fragte ich erbost. "Du weißt ganz genau das du nicht alleine durch den Wald laufen sollst und offensichtlich warst du alleine, denn du bist gerade ALLEINE wieder gekommen." versetzte ich und musterte sie prüfend. "Und wo zum Teufel steckt Hunter?" Auf ihre Frage zu antworten fiel mir in diesem Moment nun wirklich nicht ein! Wenn jemand das Recht hatte Fragen zu stellen, dann ja wohl eher ich!

Meine Augenbraue hob sich skeptisch, als Achek mich mit kühlem Blick ansah und mir eher Vorwürfe machte und Fragen stellte, anstatt mir zu Antworten.
,,Ich war mit Hunter am Wasserfall! Nur weil ich nicht mit ans Meer wollte, da sich dort sicher Leichen sammeln, heißt das nicht, dass ich nicht schwimmen wollte. Ich war also NICHT allein! Hunter hat mich zurückgebracht und wollte sich dann nochmal in der Nähe umsehen, ob er einen Fremden findet, der überlebt hat.", erklärte ich ruhig. Ich sah meinem Bruder starr in die Augen. Lügen konnte ich schon immer gut.